The Purifiction - The Purifiction

Review von Stormrider vom 14.05.2012 (4458 mal gelesen)
The Purifiction - The Purifiction Wow, ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals so viele unterschiedliche Genres auf einer Scheibe gehört habe, die man grundsätzlich dem Metal zuordnen kann. Was man also als größte Stärke einer Band nennen könnte, nämlich offen für alle Arten von Einflüssen zu sein und sich diesen auch nicht zu verschließen, ist im Falle von THE PURIFICTION leider etwas über das Ziel hinausgeschossen.

Beispielhaft habe ich mir 'Idiot Run' herausgesucht. Beginnend mit einem geblasteten Intro wird stilecht gebrüllt und geschrien und an der Saitenfront geshreddert, bevor der Refrain dann mit cleanem Gesang und SYSTEM OF A DOWN-Einflüssen ins Midtempo fällt. Das Break im Song wird mit hohem Gesang sehr langsam dargeboten, während der Abschluss wieder willenloses Geschrote ist. Das klingt jetzt nicht ungewöhnlich? Dann hört euch 'Piano Red' an, ein Song der eigentlich durchschnittlicher Modern-Metal ist, bis auf einmal ein A-Capella Part eingeflochten wird. Ok, also ein Modern-Metal Album? Mitnichten, denn in 'Symphony Of Laughter' ist irgendwie eine AOR-Ballade auf's Album gerutscht. Allerdings kann das kein Ausrutscher gewesen sein, denn 'Eternity' schlägt gleichwohl in die Kerbe des klassichen Hard-Rock, ohne jegliche modernen Anleihen. Etwas Punk gefällig?? Na klar, den gibt's auch, und zwar in 'Gone Gone Gone', und wer auf viele Triolen und aaaaahs und yeaaaahs steht, der wird gleich im Opener 'Hellride' fündig, und wer nicht ohne Black Metal-Gekeife kann, der darf in 'All I Need' reinhören. Wer dennoch mehr Abwechslung braucht, der findet in 'Act Of Love' nicht weniger als vier verschiedene Lead-Gesangsstile, vom Geshoute bis zu weiblichen Spoken-Word-Parts.
Wer also Vielschichtigkeit sucht, der wird auf "The Purifiction" bestens bedient. Ich frage mich allerdings ernsthaft, warum man auf Biegen und Brechen so viele Stile unterbringen musste. Eine Linie lässt sich dabei kaum erkennen. Der gebotene Abwechslungsreichtum wirkt teilweise einfach bemüht und lässt den Hörer eher verwundert als begeistert zurück. Obwohl fast jeder Rocker, Metaller, Punker, Melo-Deather, Modern-Metaller, Altrocker oder sonstwie gearterter Rock- oder Metalfan etwas auf dem Album finden wird, was ihn anspricht, dürfte am ehesten noch die Zielgruppe der SOAD-Fans auf den Mischmasch anspringen. Die überhaupt ein großer Einfluss sein dürften, da die Gesanglinien mehr als einmal stark an die Phrasierung von Serj Tankian erinnern.
Alles in Allem ein Album, welches eher wie eine Autozusammenstellung oder eine bunte Mischung zum Joggen tönt.

Der Sound der elf Songs ist, der Moderniät geschuldte, stilecht ziemlich fett und es wird ein ums andere Mal eine ziemliche Soundwand in den Raum gestellt. Leider oft auch an der Grenze zum Matsch mit Grenzüberschreitungen, wenn man die Blasts von der Leine lässt.

Kann man sich mal anhören, muss ich persönlich aber nicht täglich auflegen. Aber so oft gehe ich ja auch nicht joggen.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Hellride
02. Alien
03. Daisies
04. Idiot Run
05. Symphony Of Laughter
06. All I Need
07. Act Of Love
08. Eternity
09. Piano Red
10. Gone Gone Gone
11. Dust To Dust
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 43:50 Minuten
VÖ: 20.04.2012

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