Crosson - Invincible

Review von baarikärpänen vom 02.06.2018 (5810 mal gelesen)
Crosson - Invincible Na, da schau mal einer an. Dem Universum scheint ja sehr daran gelegen zu sein, dass wir hier auf der Erde goldenen Zeiten entgegen gehen. Nicht nur schickt man uns aus der Zukunft die Sleaze Rocker SUICIDE BOMBERS, nein, jetzt kommen auch noch CROSSON aus einer anderen Galaxie, eine Band, die wie eine Mischung aus KISS und MÖTLEY CRÜE und dem besten, was der Hair Metal zu bieten hat, wirkt. Und schon hör' ich sie wieder die Nase rümpfen, wenn man Hair Metal sagt. Aber hey, wie haben es die Fönwellen von POISON so schön auf den Punkt gebracht: 'Nothin' But A Good Time'! Genau darum geht's doch. Kratz mich am Fuß, aber ganz egal wie süß und klebrig so macher Song von WARRANT, RATT usw. auch daherkommt, es macht einfach gute Laune. Und irgendwas muß es ja geben, was die Stimmung hebt, vor allem weil es 'ne Menge Leute da draußen gibt, die eben keinen Keller haben, wohin sie sich verdrücken können, um zu lachen.

Lassen wir mal die durchaus nette Backstory beiseite, fällt sofort auf, dass CROSSON nicht aus einer anderen Galaxie und erst recht nicht aus LA kommen, sondern aus Australien. Down Under war ja bis jetzt eher bekannt dafür, Bands im Stile von AC/DC hervorzubringen oder aber abgefahrene Acts wie THE NEPTUNE POWER FEDERATION. Damit haben CROSSON geografietechnisch/ musikalisch schon mal ein Alleinstellungsmerkmal. Am Ende des Tages juckt es mich aber herzlich wenig, woher eine Band kommt, wenn das, was sie abliefern, so toll gemacht ist, wie auf "Invincible".

"Invincible" startet kraftvoll mit der Hymne 'Rock Warriors', einer Hommage an all' die Bands, die wir so lieben. Egal ob ACCEPT, JUDAS PRIEST und wie sie heißen, alle werden im Verlauf des Songs mit Textzitaten gewürdigt. Da kann man gar nicht anders, als die Rübe zu schütteln, die Luftgitarre zu schwingen und lauthals den Chorus mitzugröhlen. Weiter geht's mit 'Never Give Up', das auch das erste Video zu "Invincible" ist. Besonders hier spürt man den Vibe, der allgegenwärtig war, wenn man Ende der 80er auf dem Sunset Strip unterwegs war. Perfekt eingefangen und in die Gegenwart transportiert. So geht's dann auch weiter. Da wird BON JOVI (als sie noch relevant waren) zitiert, die HANOI ROCKS blinzeln um die Ecke, wie MÖTLEY CRÜE machen CROSSON zu gerne einen auf dicke Hose (durchaus positiv gemeint). Was wäre eine Scheibe, die so gekonnt die damalige Zeit wieder aufleben lässt, ohne die obligatorische Ballade. 'Unconditional Love' ist, im Gegensatz zu Tränendrüsendrückern so vieler anderer Bands, kein Totalausfall, sondern toll aufgebaut und wartet zudem mit Jessica Wolff mit einer eindrucksvollen Unterstützung am Mikro auf. Eigentlich sollte man aus einem klasse Album keine einzelnen Songs rauspicken, aber was CROSSON auf 'Rebel Train' veranstalten, das muss doch mal gesondert erwähnt werden. Der Track rockt einfach wie Sau und ist mein persönlicher Favorit, ein echtes Highlight. Apropos dicke Hose: auch was Produktion und Mastering angeht machen CROSSON ebenfalls keine Gefangenen. Produziert hat Duane Baron (MÖTLEY CRÜE, ALICE COOPER), das Mastering hat Dave Donnelly (AEROSMITH, KISS) erledigt.

Klar, CROSSON bieten auf "Invincible" kein Hightech-Gepfriemel, Jason Crosson wird nicht Gefahr laufen, als die neue Wunderstimme bezeichnet zu werden (so what? Stephen Pearcy (RATT) oder Vince Neil waren auch weit davon entfernt, Heldentenöre zu sein). "Invincible" ist ein Album einer Band, bei der wirklich alles passt, wie der weltberühmte Arsch auf Eimer, egal ob Musik, Outfit, Fun. Seit ZODIAC MINDWARPS Debut hab ich keine andere Band mehr gehört, die den Spirit so hingebungsvoll lebt. Wem eine ähnlich gelagerte Band wie STEEL PANTHER, mit ihrem mittlerweile ausgelutschten und zum Gähnen anregenden Konzept, zu langweilig wird, darf sich den Namen CROSSON ganz dick notieren. Hoffentlich auch bald auf heimischen Bühnen. Dürfte spaßig werden.



Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Rock Warriors
02. Never Give Up
03. Success Needs No Apologies
04. Hero
05. Unconditional Love
06. Broken
07. Invincible
08. Rebel Train
09. Livin' The Life
10. Back To Hell
Band Website: www.facebook.com/CrossonRock/
Medium: CD
Spieldauer: 38:39 Minuten
VÖ: 27.04.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten