Hateful Agony - Plastic Culture Pestilence

Review von Rockmaster vom 12.09.2018 (5318 mal gelesen)
Hateful Agony - Plastic Culture Pestilence So so, irgendwo in meiner Nachbarschaft in München läuft also eine unbekannte Anzahl von Musikern rum, die unter dem Namen HATEFUL AGONY firmieren und sich dem Metal der 90er-Jahre verschrieben haben, vornehmlich dem Thrashmetal und Speedmetal. Seit dem ersten Demo 1998 hat sich die Band einige Male umformiert - Genaueres lässt sich aber noch nicht einmal über die aktuelle Besetzung herausfinden. Auch die offizielle - oder ehemals (?) offizielle Homepage http://www.hatefulagony.de/ scheint nicht auf aktuellem Stand zu sein. Lediglich die Tatsache, dass "Hateful" Tom am Schlagzeug die einzige Konstante in der Besetzungsliste ist, darf ich als gesichert annehmen. Für "Plastic Culture Pestilence" hat er also offenbar wieder neue Mitstreiter rekrutiert.

Der prinzipielle Ansatz, nach dem HATEFUL AGONY Songs komponieren, ist schnell umrissen: Schalter umlegen - Noise-Generator an - Schalter umlegen - Noise-Generator aus, und fertig ist der Song. Durchaus technisch begabt, hauen die Musiker jedes Riff, jedes Solo, jeden Rhythmus und Gesang gnadenlos mit roher Gewalt raus. Meistens geht es in nackenbrechendem Tempo zur Sache. Die herausgekreischten Texte predigen das, was der Bandname verspricht. Der Sound ist derbe, die Scheibe klingt nicht modern - ist aber auch nicht wirklich old school.

Es ist nicht so als würden HATEFUL AGONY ihren Songs keine Rhythmuswechsel und Breaks spendieren oder als gäbe es keine interessanten Momente. Tatsächlich fand ich zunächst, dass das Album vielversprechend anfängt. Ich habe ihm auch mehrere Rotationen auf Kopfhörer und Boxen gegönnt. Trotzdem wirkt das kompromisslose Geknüppel bereits beim zweiten oder dritten Titel ermüdend, die gekreischten Vocals sind irgendwann enervierend. Wer Fan dieser Band ist, Heavy Metal nur derbe und schnell mag oder gerne eine knappe Dreiviertelstunde den Schädel im Kreis schwingt, wird "Plastic Culture Pestilence" lieben. Dem Mainstream jedoch verweigern sich HATEFUL AGONY. Es ist fraglich, ob sie mit ihrem Stil jemals kommerziell erfolgreich sein werden. Aber vielleicht wollen sie einfach nur Musik machen, wie sie ihnen gefällt.

Meine Sache ist das nicht. Zwischen technischem Können und Songs, die man anhand ihrer musikalischen Mittel nicht auseinanderhalten kann, bleibt objektiv betrachtet nicht genug Qualität.

Gesamtwertung: 3.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Kill Each Other
02. Endure The Pain
03. The Iceman
04. Obsessed With Death
05. Philip In The Attic
06. Eternal Punishment
07. Life's Failure
08. Black Blood
09. Plastic Culture Pestilence
10. Resurect The Dead
Band Website: www.hatefulagony.de
Medium: CD
Spieldauer: 39:51 Minuten
VÖ: 17.08.2018

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