Grand Massive - 4 | |
---|---|
Review von Rockmaster vom 14.06.2020 (9556 mal gelesen) | |
Mitunter kommt es vor, dass man sich einen Titel einer Band anhört, und denkt: "Toll." Beim Zweiten denkt man noch, "Ja, ist ok.", und irgendwann kommt der Punkt, an dem einem das Ganze einen nicht mehr berührt. Wenn es sich dann um eine Band wie GRAND MASSIVE handelt, die sich schon eine gewisse Fanbase und einen Stand erspielt hat, frage ich mich stets, ob das nun eine Generationenfrage ist, eine Geschmacksfrage, oder einfach nur Hörgewohnheiten. Das lässt sich schwer greifen, warum also nicht in einem speziellen Format der eigenen Meinung Alternativthesen gegenüberstellen. Ein paar Albernheiten und Verrücktheiten weiter wurde aus der Idee etwas mehr und dann war diese hoffentlich unterhaltsame Review entstanden (einfach diesen Link anklicken). Da aber nicht jeder den gleichen Humor teilt (ich muss auch dann und wann mal daran erinnert werden, dass mein Humor schon etwas speziell sein kann), kommt hier noch eine etwas sachlichere Fassung mit den gleichen Kernaussagen. Die Band hat auf "4" ohne Zweifel eine ganze Reihe starker Titel am Start. Mit 'Devourer Of Time', der tendenziell im Metalcore-Gewand daherkommt, haben sie sicher den härtesten Song ihrer Bandgeschichte geschrieben. Der Kracher funktioniert und die explosiven Riffs hauen schon ganz schön rein. Noch besser komponiert ist aber meiner Ansicht nach 'Ashes Of My Revenge', das zwar nicht so effektvoll knallt, aber einen anständigen Groove mitbringt. Dem altgedienten Thrash Metal-Fan sei 'Black Empress' wärmstens ans Herz gelegt, und natürlich berührt die Verneigung vor den zu früh verstorbenen Helden unserer Jugend in 'Never Gone'. Dennoch fällt es mir von Titel zu Titel schwerer, die Musik zu verstehen. An erster Stelle sei Sänger Alex Andronikos genannt, der die Lyrics mit ziemlich konstanter Intonation, reduziertem Tonumfang und mit Melodien einsingt, die bei einem einzelnen Titel schon nicht verfangen. Über das ganze Album hinweg bleibt nur eine Schlussfolgerung: Diese Art des musikalischen Ausdrucks ist so gewollt, aber mich erreicht sie nicht. Peter Wiesenbacher und Jochen Böllath an den Gitarren mischen durchaus modernes Riffing, brachial, abgehackt und den Rhythmus dominierend wie auf dem Opener oder auch mal einfach nur groovend und fett - dafür aber zumeist auch modern tonal reduziert, was den jüngeren Fans besser gefällt, als den älteren. Immerhin gelingt hier der Brückenschlag, da die beiden auch richtig tolle Soli spielen. Toby Brandl am Bass stellt sich zumeist ganz in den Dienst des Riffings, was den Sound der tief gespielten Riffs noch fetter macht. Raphael Speyerl spielt erfrischend "klassisch", hier wird rhythmisch nicht konstant von allen in die gleiche Kerbe geschlagen, sondern Raphael streut stets unterhaltsame Variationen ein. Definitiv vermisse ich auf "4" Hooks, die so richtig verfangen. Tonumfang und Komposition der Riffs und Melodien lassen hier wenig Raum, und den nutzt die Band auch nicht wirklich. Wenn doch mal ein "Häkchen" da ist, lässt es einen viel zu schnell wieder los. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Beyond The Massif (1:16) 02. Devourer Of Time (4:20) 03. Ashes Of My Revenge (5:00) 04. Revolution Waltz (3:45) 05. The Collector (4:30) 06. My Path (4:09) 07. Black Empress (4:44) 08. Never Gone (5:44) 09. Recurrence (4:13) 10. Poisoned Bait (4:18) 11. Bam I Dunya (7:40) | Band Website: www.facebook.com/GRANDMASSIVE Medium: CD Spieldauer: 49:38 Minuten VÖ: 15.05.2020 |
Alle Artikel