Interview mit Daniel von Aeon

Ein Interview von Eddieson vom 01.10.2021 (19781 mal gelesen)
Neun Jahre hat es gedauert, bis uns AEON den Nachfolger zu "Aeons Black" präsentieren können. Der alte Neu-Gitarrist Daniel erzählt uns, warum es so lange gedauert hat und was es für neue Ideen auf "God Ends Here" zu hören gibt.

Hey Daniel. Wie geht es dir?

Daniel: Danke der Nachfrage, mir gehts sehr gut.

Euer letztes Album "Aeons Black" ist 2012 erschienen. "God Ends Here" kommt also neun Jahre später. Wieso hat es so lange gedauert?

Daniel: "Aeons Black" kam Ende 2012 raus und 2013 waren wir massiv auf Tour unterwegs. Und als es dann naturgemäß 2016 an die Arbeit für neue Songs gehen sollte, entschlossen sich AEON und Drummer Emil Wiksten, getrennte Wege zu gehen. Dann einen Drummer zu finden, der das Level für AEON halten kann, ist keine einfache Sache. Nach einer langen Suche haben wir dann 2019 Timo gefunden, der Emil ersetzte und das Songwriting sollte starten. Ich selbst war ja auch seit 2013 raus aus der Band und bin Ende 2019 wieder eingestiegen. Und als dann alles vorwärts ging, kam das Coronavirus, das uns erneut in eine Warteschleife versetzte. Unser neuer Drummer Timo lebte in Finnland und mit geschlossenen Grenzen und all dem Scheiß ist es natürlich unmöglich vernünftig zu arbeiten. Also entschieden wir uns, ohne ihn weiterzumachen und einen Session-Drummer in Schweden zu suchen, der mit uns das Album auch aufnehmen kann. Janne Jaloma war dann der Mann, den wir fanden und der mit seinem speziellen Spiel wirklich perfekt zu uns passte, und so konnten mit massig Verspätung die Aufnahmen zum neuen Album beginnen.

Okay, jetzt gibt es endlich neues Material, welches wirklich fantastisch klingt. Ihr habt ja ein paar neue Ideen in Form von symphonischen Passagen in und zwischen den Songs eingebracht.

Daniel: Wir hatten ja schon immer so ein paar symphonische, orchestrale oder Ambient-Interludes, auf all unseren Alben. Ich glaube, wenn du 40-45 durchblastest, wird das irgendwann für den Hörer langweilig. Diese Kleinigkeiten bauen eine ungeheure Atmosphäre auf und für den Hörer bleibt es spannend. Diesmal haben wir das halt noch etwas weitergesponnen und haben ein paar symphonische Parts in die Songs eingebaut. Dadurch wirken Songs wie der Titeltrack oder 'Quenn Of Lies' wesentlich düsterer und auch epischer.

Ganz genau. Die beiden Songs sind auch die, die mir am besten gefallen. Was kannst du mir dazu erzählen?

Daniel: Yeah! Leider kann ich dir gar nicht so viel dazu sagen, da sie von Zeb und Tommy vor meinem Wiedereinstieg 2019 geschrieben wurden.

Eines der Hauptmerkmale von AEON sind die Texte, die hauptsächlich von Anti-Religion und so weiter handeln. Ist das eine persönliche Sicht des Texters Tommy oder steht die komplette Band dahinter?

Daniel: Genau, Tommy schreibt die meisten Texte und ja, hauptsächlich gehen sie gegen die Religion. Das geht schon vom ersten Tag an und wird wohl auch so weitergehen.

Ihr habt mal wieder ein sehr schickes Artwork.

Daniel: Absolut. Das stammt von einem italienischem Künstler namens Paolo Girardi. Er hat schon einige coole Bilder für andere Bands gemacht und so haben wir Kontakt zu ihm aufgenommen und gefragt, ob er Bock hat für uns was zu machen. Wir haben uns einige seiner Bilder rausgepickt, haben kurz beschreiben, was wir uns vorstellen. Und dann hatte er alle künstlerischen Freiheiten um zu entwickeln, was er sich vorstellte. Das Endergebnis ist wirklich großartig geworden.

Während "Path Of Fire" die pure Schnelligkeit war, seid ihr mit "Aeons Black" und "God Ends Here" wieder zum Midtempo gekehrt. War das eine bewusste Entscheidung oder doch eher der natürliche Lauf der Dinge?

Daniel: Als wir "Path Of Fire" geschrieben haben, wollten wir ein schnelles Album, es war also eine bewusste Entscheidung. Alle anderen Alben entstanden als natürlicher Lauf der Dinge. So, würde ich sagen, dass es das war, worum es bei AEON geht.

AEON klingen ja sehr nach dem guten alten Neunziger-Death Metal. Siehst du die Band eher als ein Vermächtnis der Neunziger oder als Hommage?

Daniel: Ich würde sagen, es ist eher ein Vermächtnis, da AEON ja auch schon seit '99 unterwegs sind. Und weil AEON ja aus DEFACED CREATION entstanden sind, die es seit '92 oder '93 gab. Unsere Wurzeln stecken definitv in den Neunzigern. Natürlich haben wir uns mit der Zeit entwickelt, aber unser Kern ist der Florida Death Metal, den wir alle so lieben. imgright

Das ist auch der Grund, warum ihr, obwohl ihr aus Schweden kommt, so sehr nach USA klingt, beziehungsweise nach DEICIDE, MORBID ANGEL und CANNIBAL CORPSE.

Daniel: Zeb, Tommy und ich hatten immer schon ein größeres Faible für den Florida Death Metal. Da liegt es natürlich in der Natur der Sache, dass du dann auch solche Musik schreiben willst. Und es ist ja auch kein Geheimnis, dass die von dir genannten Bands unser größter Einfluss sind.

Das ist nicht zu überhören. Glaubt ihr, dass ihr in nächster Zeit das neue Album auch live promoten könnt?

Daniel: Wir hoffen es natürlich. Wir haben ein par wirklich interessante Angebote auf dem Tisch liegen, aber bedingt durch die momentane Drummer-Situation können wir leider noch nichts bestätigen. Wir arbeiten an einer Lösung.

Dann drücke ich euch die Daumen, dass ihr da in nächster Zeit etwas positives vermelden könnt. Daniel, vielen Dank für deine Zeit. Ich wünsche euch viel Erfolg für das neue Album und überlasse dir die letzten Worte.

Daniel: Vielen vielen Dank für das Interview. Ich hoffe auch, das wir die Drummer-Situation schnell lösen können und dass wir uns dann bald live wieder sehen können. Stay safe and cheers!

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