Grid - Livsleda | |
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Review von Opa Steve vom 14.09.2020 (6850 mal gelesen) | |
GRID aus Schweden sind ein junges Trio, welches sich dem Grindcore mit dem entsprechenden Maß an Alarm verschrieben hat. "Livsleda" kracht in gerade mal 18 Minuten durch die Wahrnehmungsspanne und besticht vor allem durch Härte und energische Blasts. Songwriterisch kommen sie trotz einer recht guten Präzision an die uneinholbaren (frühen) ROTTEN SOUND noch nicht ran, was aber jetzt kein Beinbruch ist. Fulminanter Lärm ist schließlich auch zu großen Anteilen Talent und nicht nur reiner Wille. Die Wildheit auf "Livsleda" wird auch durch leichte Timingschwankungen erkauft ('Disinformation = Facts'), was man bei vielen anderen harten Genres als technische Unzulänglichkeit kaum durchgehen lassen würde. Hier allerdings wirkt das Ungestüme nicht aufgesetzt und auch beim brutalen Hardcore-Punk Anfang der Achtziger war zu viel Kontrolle auch nicht unbedingt stildienlich. Insofern alles easy. Eher stören mich da so manche - ich sage mal "nicht ganz einfallsreiche" - Riffs wie in 'Starving For Purpose'. Brutaler Grindcore ist schon Sport an sich, aber dieses Höchsttempo immer noch abwechslungsreich und richtig aggro klingen zu lassen, ist eben nicht so einfach. Und einfach nur brutale Riffs haben viele Bands. Wenn ihr einen Anspieltipp auf Weltklasse-Niveau sucht, dann ist das wohl 'Exile'. Wenn ihr einen repräsentativen Anspieltipp sucht, dann kann ich euch 'Instatiable' nennen, der diese EP recht gut verkörpert. Der Titelsong weicht hier allerdings vom Songschema ab, ist instrumental ruhig gehalten und hat eher einen schmutzigen Ambient-Charakter. Fans des Brachialen machen hier nichts falsch. Gourmets der brutalen hohen Kunst hingegen vermissen das ein oder andere Sahnehäubchen, wo durchaus mehr dringewesen wäre. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Indifference 02. I Ruinerna Av Var Ensamhet 03. Disinformation = Facts 04. Insatiable 05. Starving For Purpose 06. Livsleda 07. Exile 08. Ritual 09. Doomed | Band Website: Medium: EP Spieldauer: 18:01 Minuten VÖ: 11.09.2020 |
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