"Makt Til Uskyld", das zweite Album von SVADILFARE, bietet eine gute Gelegenheit bei Ildsint nachzufragen, was es zum Beispiel mit dem Bandnamen auf sich hat und wovon seine Texte handeln. Lest, wovon er sich inspirieren lässt und was er zum Entspannen hört.
Hallo Ildsint, ich gratuliere zu "Makt Til Uskyld". Es ist ein gutes Album. Bist du zufrieden mit den Reaktionen?
Ildsint: Vielen Dank. Ja, ich bin sehr zufrieden mit den Rückmeldungen. Ich hatte keine so großen Erwartungen am Anfang, so dass die Reaktionen nun ziemlich überwältigend sind.
Was interessiert dich mehr: die Reaktionen der Fans oder die der Presse?
Ildsint: Alle Rückmeldung sind interessant, aber das Wichtigste ist wohl, dass die Fans, die ich habe, das mögen was sie hören und dass ich es schaffe, ihre Erwartungen an das kommende Album zu erfüllen. Es ist auch angenehm, dass ganz unterschiedliche Presse an der Musik interessiert ist und dass es immer mehr werden, die sich für dieses Genre interessieren.
Vielleicht hast du Lust den Lesern von Bleeding4Metal SVADILFARE vorzustellen? Erkläre doch, was der Name SVADILFARE bedeutet. Wie würdest du selbst die Musik von SVADILFARE beschreiben?
Ildsint: Der Name SVADILFARE kommt aus der altnorwegischen Mythologie und ist der Name eines kräftigen Hengstes. Dieser Hengst wurde später der Vater von Sleipnir, der als das achtbeinige Pferd von Odin bekannt ist. Dahinter liegt eine herrlich abscheuliche Geschichte, die auch gelesen werden sollte. Die Musik kann als manchmal traurig aber kraftvoll beschrieben werden, ebenso soll sie atmosphärisch und gefühlsgeladen sein.
Du bist der Einzige in SVADILFARE. Ist das Absicht, weil du keine fremden Einflüsse in deiner Musik haben möchtest, oder ist das nur Zufall? Ich weiß, dass du an mehreren Musikprojekten beteiligt bist.
Ildsint: Ich bin mit Absicht der Einzige in der Band, um das zu bekommen, was ich wünsche und um Unzufriedenheit über das Ergebnis zu vermeiden. Ich mache bei einer Reihe anderer Bands mit; dort überlasse ich in höherem Grad dem Sänger die Richtung und ich kümmere mich um die meisten Instrumente und das Komponieren. Ich nehme das ein wenig als Herausforderung, um zu sehen, ob ich die etwaigen verschiedenen Genres und auch die Art die Instrumente zu gebrauchen, meistere. Aber ich nehme das deswegen keinesfalls weniger ernst. Ich fühle mich am Wohlsten beim Experimentieren und wenn ich den Dingen freien Lauf lassen kann.
Du hast alle Instrumente auf „Makt Til Uskyld“ selbst gespielt. Welches Instrument benutzt du zum Komponieren? Bitte erzähl doch etwas über die Lieder. Welche Themen gibt es in den Texten?
Ildsint: Ich komponiere in der Regel die Melodien mit der Gitarre, oft nach Text und Riff, wie es mir einfällt. Die Texte handeln im großen Maß von Patriotismus, Ungerechtigkeit und Natur. Das Lied 'Fem Feite Faar' wurde 2005 komponiert und für diese Veröffentlichung neu eingespielt. Es handelt im übertragenem Sinn davon, wie norwegische und skandinavische Kultur und Anschauungen vom Christentum und anderen Kulturen zerstört wurden. 'Makt Til Uskyld' handelt ganz einfach von der Macht der Unschuld und von der Lust, sich an dem Individuum zu rächen, das Unschuldige quält, weil es nicht wagt, es mit Ebenbürtigen aufzunehmen; die Schwachen beschützen und die großen Feigen zu besiegen. 'Tordenskrall' ist ganz einfach ein selbstgeschriebenes Gedicht über Thor mit dem Hammer. Die Texte stehen nicht im Booklet, aber vielleicht tauchen sie eines Tages auf, hehe. 'Flertall I Blinde' erklärt sich selbst, handelt aber im großen Maß von demselben wie 'Naiv'. Von der Menschenmasse, der Herdenmentalität und davon, anderen mehr zuzutrauen als sich selbst ... was ja ein bekanntes, aber stets interessantes Thema ist.
Was inspiriert dich?
Ildsint: Die Inspiration kommt unter anderem von der norwegischen Natur, der norwegischen Kultur und verschiedenen Dingen, die mich an der Gesellschaft stören. In einem sehr großen Maß kommt viel Aggression von der Art und Weise wie Menschen Tiere und Unschuldige behandeln. Und natürlich die ewigen naiven, hirntoten Gedankengänge und die Unfähigkeit selbst zu denken.
Arbeitest du bereits an neuen Liedern für das nächste Album?
Ildsint: Ja, ich habe bereits einige Lieder fertig und arbeite ständig an neuen, wenn ich Zeit habe. Aber es fehlt immer noch viel.
Auf was können wir uns freuen?
Ildsint: Es wird schon sehr in dieselbe Richtung wie das Vorherige gehen, aber ich werde einen etwas anderen Gesangsstil anwenden. Und ich hoffe, dass es das Publikum erreicht. Es wird viele Gefühle geben, sowohl zornig, schön als auch aggressiv.
Hast du Pläne SVADILFARE auf der Bühne zu präsentieren?
Ildsint: So wie es jetzt ist, habe ich keine Pläne live aufzutreten, aber wir werden sehen, was die Zukunft bringt.
Du kommst aus Bergen, das bekannt ist für viele besonders gute Black Metal Bands. Was kannst du über die Black Metal Szene in Bergen erzählen? Verfolgst Du was geschieht?
Ildsint: Es gibt viel guten Black Metal in Bergen und für diejenigen, die das mögen eine relativ gute Clubszene. Aber wie du sagst, gibt es viele Bands und es ist nicht immer leicht, alles zu verfolgen was auftaucht; aber ich versuche das meiste mitzubekommen und es gefällt mir, dass es so viele Enthusiasten gibt.
Welche Band oder welche Bands haben dir zuletzt am meisten imponiert? Und weshalb?
Ildsint: Hmm ... schwer zu sagen, aber TAAKE, VITHR, SULPHUR, GORGOROTH, BLOOD RED THRONE gefallen mir sehr und viele, viele mehr. Aber die mir persönlich am meisten imponieren sind schon BLOOD RED THRONE und TAAKE, mit fantastischen Musikern und Komponisten.
Was hörst du wenn dich entspannen willst?
Ildsint: Da muss ich ehrlich antworten: WARDRUNA, ein fantastisches, gut ausgeführtes Meisterwerk. Darüber hinaus JOHNNY CASH und Roky Erickson von SORHIN, WATAIN, TAAKE ... die Liste wird lang, es gibt dort draußen viel gute Musik.
Danke für die Zeit, die du dir für dieses Interview genommen hast. Zum Schluss gehören die letzten Worte dir.
Ildsint: Danke an Bleeding4Metal für das Interview und danke an die Leser und Fans. Unterstützt die weltweite Black Metal-Szene, indem ihr euch weiterhin Platten ins Regal stellt und Konzerte besucht.
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