Uriah Heep - Live At Koko | |
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Review von des vom 03.03.2015 (7664 mal gelesen) | |
Es ist wirklich unfassbar, URIAH HEEP gibt es schon seit 45 Jahren. Und auch wenn es vor allem in der Frühphase etliche Line-Up-Wechsel gegeben hat und von den Gründungsmitgliedern nur mehr Gitarrist Mick Box am Start ist, stellt sich URIAH HEEP dennoch als recht stabile Band dar. So ist "der neue" Sänger Bernie Shaw auch schon wieder fast 30 Jahre in der Band. Dementsprechend gut eingespielt präsentieren sie sich auch auf "Live At Koko", das 2014 im Zuge ihrer Rundreise durch Europa im Koko in London aufgenommen wurde. Ich konnte URIAH HEEP 2014 am See Rock Festival bewundern und ich muss sagen, die Band hat wirklich überzeugt. Und das tut sie auch auf "Live At Koko". Die jüngsten Bandmitglieder an Bass und Schlagzeug, Davey Rimmer und Russel Gilbrook, legen ein stabiles Rhythmusfundament, das die Band würdig antreibt. Dazu harmonieren Keyboarder Phil Lanzon und Mick Box perfekt. Auch Bernie Shaw zeigt, dass er auch mit mehr als 65 Jahren am Buckel noch fast singt wie ein Junger. Nur die Backingvocals klingen stellenweise etwas schief, was aber auf einer Liveaufnahme zu verschmerzen ist - klingt doch der Bandsound auf der Platte wie aus einem Guss: livehaftig und roh und unpoliert, aber dennoch druckvoll und gut abgestimmt; vielleicht eine Spur basslastig. Im Kopfhörer oder vor der Stereoanlage entsteht eine Bühne, die die Bandperformance lebendig werden lässt. Auch die Setlist weiß zu überzeugen: Uralte Highlights wie 'Gypsy' treffen auf Nummern neueren Datums, wie zum Beispiel 'One Minute', ein starker, klasse gesungener Song vom 2014er Output "Outsider", oder den 2011er Song 'Into The Wild'. Doch besonders stark sind 'Sunrise' und 'Stealin', die beide vom exzellenten Chorgesang leben. Die Gitarrensoli von Mick Box sind sowieso klasse und die Hammond-Klänge passen dazu wie die Faust aufs Auge. Gelungen ist auch der fließende Übergang von 'Look At Yourself' in das Mick Box-Gitarrensolo, in das mit einem schönen Drumteil übergeleitet wird. Selbstredend dürfen auch die beiden größten Hits 'Lady In Black' und 'Easy Living' nicht fehlen. Ein Gustostück stellt trotz hier nicht so perfektem Gesang das überlange 'July Morning' dar, in dem sich die Instrumentalfraktion nochmals richtig beeindruckend ins Zeug werfen darf. Warum gibt es dann nicht mehr Punkte? Ganz einfach, es wurde auch einiges versemmelt. So gibt es zwischen den Songs immer wieder recht abrupte Fade-outs, die die Livestimmung ziemlich killen. 'Between Two Worlds' beginnt wiederum mit einem plötzlichen Fade-in mitten in die ersten Takte hinein. Ganz schlimm wird es auf der 3-fach-LP-Version, wo auf Vinyl 2 die Songs durcheinandergewürfelt werden und auf einmal 'One Minute' vor 'Between Two Worlds' gespielt wird (mit dementsprechend hartem Übergang zwischen den Titeln). Außerdem wird auf Vinyl der fließende Übergang zwischen 'Look At Yourself' und dem kurzen Instrumental 'Box Wah Box' gnadenlos gekillt: Am Ende von 'Look At Yourself' wird mitten im Solo-Drumpart ausgeblendet und dann heißt es Platte wechseln. So wirkt "Live At Koko" eher wie eine zusammengewürfelte Hitsammlung denn ein komplettes Konzert. Die optische Aufmachung ist dagegen sehr gelungen. Das schmucke Cover schließt an die Gestaltung von "Outsider" an und die 3-fach-Vinyl kommt im schicken, doppelt gefalteten Gatefold daher, in dem die marmorierten gold-beigen Platten Eindruck schinden. Kurz zusammengefasst: URIAH HEEP würden an der Höchstnote kratzen, wenn nicht produktionstechnisch gemurkst worden wäre. Guter Sound, klasse Bandperformance und Songs, die über jeden Zweifel erhaben sind. des Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
CD1: 01. Against All Odds 02. Overload 03. Traveller In Time 04. Sunrise 05. Stealin 06. I'm Ready 07. Between Two Worlds 08. Can't Take That Away 09. One Minute 10. Nail On The Head CD2: 01. Into The Wild 02. Gypsy 03. Look At Yourself 04. Box Wah 05. July Morning 06. Lady In Black 07. Free And Easy 08. Easy Living | Band Website: www.uriah-heep.com Medium: CD/DVD Spieldauer: 94:00 Minuten VÖ: 20.02.2015 |
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