Ashbury - Eye Of The Stygian Witches

Review von Stormrider vom 28.09.2018 (5381 mal gelesen)
Ashbury - Eye Of The Stygian Witches Irgendwie tue ich mich mit der Einordnung von "Eye Of The Stygian Witches" schwer. Vermutlich liegt es einfach daran, dass ich es in einem Metalkontext zu hören bekommen habe. Denn auch wenn die Band ein ziemliches Klischeecover auffährt und auf dem KIT gespielt hat, was ja eigentlich keine andere Einordnung als Metal (!!!) zulässt, so hat das dritte Album der Amis doch nur im Entferntesten etwas damit zu tun. Schon der Opener 'End Of All Time' erinnert mit seinen Melodien und dem ausufernden "NaNaNaNa"-Part eher an einen Song, der problemlos auf den öffentlich-rechtlichen Mainstream-Radiostationen laufen könnte. Dazu kommt die Phrasierung der Vocals sowie eine nicht zu leugnende stimmliche Nähe zu CHRIS DeBURGH. Überhaupt grinst der kleine Ire an ganz vielen Stellen des Albums frech um die Ecke. Da ich aber in der Tat ein kleines Faible für ihn habe und viele seiner Songs immer mal wieder gerne höre, gefällt mir das Album wirklich gut. Hat aber natürlich mit Metal oder wenigstens Hard Rock nur bedingt was zu tun. Am ehesten gehen noch die Gitarren in die Richtung, die teilweise wirklich schöne Melodie-Licks am Start haben. Der Titel und die Hauptzeile des zweiten Tracks könnten glatt als Motto für den Rundling durchgehen: … He Plays A... 'Good Guitar'… Hört euch dafür zum Beispiel das exzessive Solo in 'Faceless Waters' an!

Neben dem recht seichten Sound und den poppigen Songstrukturen hat aber auch der Folk seinen festen Platz im Schaffen von ASHBURY. 'Summer Fades Away' klingt ein wenig nach alten BLIND GUARDIAN-Balladen und 'Out Of The Blue' erinnert mich an den großartigen CHRISTY MOORE. Ihr fragt Euch wer CHRISTY MOORE ist? Ein irischer Singer/Songwriter. Na wer schließt den Kreis? "Eye Of The Stygian Witches" ist ein sehr hörbares und basisch produziertes Album ohne viele Schnörkel, und das meine ich im positiven Sinne. Man kann es wunderbar bei einem guten Whiskey laufen lassen. Dafür ist es perfekt! Für die zwischengeschlechtliche Körpervereinigung eignet es sich hingegen trotz fehlender Härte nicht, da die Gitarren einfach zu viel Aufmerksamkeit einfordern. Für den Paarungsakt sind dann doch eher die beiden genannten Iren zu empfehlen. Am Ende streift "Eye Of The Stygian Witches" das musikalische Spektrum unseres Mags aber wirklich nur am Rande, weshalb es sich auch einer Blutstropfenwertung entzieht. Wer aber offen genug für die oben genannten Referenzen ist, der kann gerne reinhören und bekommt ein Album für einen ruhigen Whiskeyabend, und seien wir ehrlich: Manchmal darf es eben auch mal etwas ruhiger zugehen.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. End Of All Time
02. Good Guitar
03. Summer Fades Away
04. Celtic Cross
05. Waited So Long
06. Out Of The Blue
07. Faceless Waters
08. Searchin’
09. Amber Glass
10. Eye Of The Stygian Witches
11. All My Memories
Band Website: www.facebook.com/Ashbury-USA-376482897840
Medium: CD
Spieldauer: 54:08 Minuten
VÖ: 28.09.2018

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