Trollfest - Norwegian Fairytales | |
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Review von Metal Guru vom 25.02.2019 (6264 mal gelesen) | |
TROLLFEST sind acht Osloer, die sich zur Aufgabe* gemacht haben, 'norwegische Volksmusik mit traditionellen Balkanklängen zu verbinden.' Diese (= Balkanklänge und norwegische Volksmusik) unterscheiden sich laut Beipackzettelinformation zwar sehr stark in Melodieführung und Rhythmus, aber mit genügend Alk im Schädel 'geht' bekanntlich so einiges, wird Unmögliches möglich - manchmal! Was mich direkt zum Hauptthema dieser "Norwegian Fairytales" bringt: BIER! Auf ihrem mittlerweile achten Album werden die acht Besoffskis ihrer eigenen Aufgabe (siehe*) mehr oder weniger gerecht, erfinden aber weder norwegische Volksmusik noch traditionelle Balkanklänge noch sich selbst neu, dafür aber die 'Trollsprak'! In dieser eigens für und von TROLLFEST erfundenen trolligen Sprache werden alle bierseeligen Inhalte mal gefaucht/mal gekeift/mal gekrächzt, was mir persönlich am Allerwertesten vorbeigeht - ich trink' eh kein Bier (mehr) und verstehen tu' ich auch kein Wort! Genau DAS mag Grund dafür sein, dass sich mir der trollige Partycharakter, der kalkulierte Spaß (noch) nicht so recht erschließen will - kein Alk und kein Verständnis sind in aller Regel eben NICHT lustig! Die "Norwegian Fairytales" fallen allein schon durch ihre Instrumentierung auf: Ein Akkordeon, ein Brummelbass, zwei tiefergelegte (manchmal moderate, meistens oberzerrige) Gitarren, eine Hardangerfiedel (= Geige), ein Sexofon, ein Schlachzeuch und diverse (auf manchen Stücken auch weibliche) Vocals - ergeben zusammen 'Bier-Folk', 'Folk-Fun', 'Fun-Metal', 'Metal-Prog' oder 'Prog-Troll'(?). Dass die Trolls bei aller Trolligkeit tatsächlich spielen können, beweisen verschiedenste Taktarten, die sich wie selbstverständlich aneinanderreihen: Drei- und Vierviertel, Siebenviertel, -achtel, -sechzehntel, ja sogar einen Neunsechzehntel(!) hab' ich ausgemacht! Solch trickreiche Taktarten mögen durigdeutschen, hitparadengeschädigten Vierviertelohren untanzbar, stolpersteinig, nicht nachvollziehbar erscheinen, zu Balkanklängen und norwegischer Volksmusik passen sie aber perfekt, WEIL: Sie gehören dazu! In elf trolligen Stücken (= einundvierzig trolligen Minuten und neununddreißig trolligen Sekunden) wird nicht nur exzessiver Bierkonsum propagiert, sondern werden auch faszinierende Mythen aus dem Land der Nordmannen (= der Teufel, untote Seemänner und warum man seinen Ziegen keinen Alkohol geben sollte) thematisiert. Ob das Spaß macht oder nicht, hängt mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit vom Alkoholpegel der Hörerin/des Hörers ab, deshalb heute (noch) sechs trockene Tropfen ... Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Fjøsnissens Fjaseri 02. Kjettaren Mot Strømmen 03. Espen Bin Askeladden 04. Trine Reinlender 05. Fanden Flyr 06. De Tre Bukkene Berusa 07. Småfolkets Store Bragder 08. Draugen 09. Deildegasten 10. Byttingenes Byttehandel 11. Nøkken Og Fossegrimensspiller Opp Til Midnattstimen | Band Website: www.trollfest.com Medium: CD Spieldauer: 41:39 Minuten VÖ: 18.01.2019 |
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