Dreamslave - Rest In Phantasy | |
---|---|
Review von Rockmaster vom 29.06.2019 (4717 mal gelesen) | |
Die französischen Newcomer DREAMSLAVE packen auf ihrem Erstling "Rest In Phantasy" mal alles drauf, was ihnen stilistisch so eingefallen ist. In erster Linie handelt es sich um Symphonic Metal, im Vordergrund steht zunächst die Stimme von Elegy Emma, die meistens im Opernarienstil singt, und das macht sie leidlich gut. Bei einigen Titeln singt sie jedoch auch in normaler Stimmlage und teilt sich die Vocals mit Keyboarder und Grunz-Krächz-Sänger Peter Gothilainen, wobei nach meinem Hörempfinden weder die beiden Stimmen für sich genommen, noch die Kombination in den Songs wirklich zündet. Beispiele sind 'Masquerade' und 'Doomsday'. 'The Dark Crusade' klappt da deutlich besser. Die Instrumentierung wird zumeist von den Keyboards dominiert, die häufig barock anmutende Figuren spielen, aber auch aus anderen Stilepochen klauen. Die etwas noten- und abwechslungsarmen Riffs von Nils Orka und (mutmaßlich, auch wenn der Promotext ihn verschweigt) Cédric verstecken sich zwischen den dominanten Keyboards und den wummernden Drums von Quentin Noizet, der noch unauffällige Unterstützung von Sajih Bou Dargham am Bass erhält. Unter anderem mit 'Wishes Of Revenge' gibt es auch orientalische Einflüsse, 'Angel Requiem' zitiert Mozart, und so geht der wilde Ritt durch die Musikgeschichte weiter. "Eklektizismus im Hinblick auf die Musik und Texte sind das Markenzeichen der Band", heißt es. Der όχι ελληνόφωνος μεταλλικός ανεμιστήρας (óchi ellinófonos metallikós anemistíras) weiß sofort Bescheid und kann das nur bestätigen. "So haben sich DREAMSLAVE ihr eigenes Universum erschaffen", wird daraus gefolgert. Böse Zungen könnten entgegen, stimmt nicht, sie haben sich nur in etwa einem Dutzend fremder Universen eingemietet. Denn das ganze Album will nicht so recht homogen erscheinen. Es hat Stärken und Schwächen, gute Momente und einzelne Songs, wo das stilistische Experiment nicht so gut funktioniert wie bei anderen. Technisch gut dargeboten ist es allemal, Fans des übergeordneten Genres werden sicher ihren Spaß daran haben, und wenn es DREAMSLAVE gelingt, alle ihre Einflüsse zu etwas wirklich Einzigartigem zu verschmelzen, dann wird man sicher noch von ihnen zu hören bekommen. Beim Gesang täte es ihnen sicher gut, sich eher festzulegen und die verschiedenen Varianten zu reduzieren. Die Gitarrenarbeit dürfte den Fan der härteren Gangarten eher langweilen, aber sie passt zum Stil der Band. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Join The Phantasy 02. The Dark Crusade 03. Masquerade 04. End Of Innocence 05. Voices Of The Depth 06. Torments 07. Doomsday 08. Wishes Of Revenge 09. Angel Requiem 10. Pirate's Anthem 11. The Vinland Saga 12. Eternitears | Band Website: www.dreamslave.net Medium: CD Spieldauer: 53:25 Minuten VÖ: 21.06.2019 |
Alle Artikel