Ingrimm - Henkt ihn!

Review von Wulfgar vom 09.02.2014 (7882 mal gelesen)
Ingrimm - Henkt ihn! INGRIMM gründeten sich anno 2005 als musikalisches Organ zu den Texten des damaligen Bandgründers/Sängers Fenris. Seit dem gingen 3 vollwertige Alben und einige Touren ins Land und nun haben die Regensburger ihr viertes Album "Henkt Ihn" in der Pipeline. 2012 kam es zum Split mit Fenris, so dass der Posten am Mikro von René Brandt beackert wird. Dass das durchaus zu begrüßen ist, zeigt der aktuelle Silberling durchaus eindrucksvoll.

Traditionell war INGRIMMs Nische innerhalb der Mittelalter-Rock-Szene der exzessive Einsatz von Doublebass und bretthartem Riffing. Daran ändert sich auch auf "Henkt Ihn" nicht viel. Was sich allerdings deutlich gebessert hat, ist die Qualität des Gesangs. Bandgründer hin, Haupttexter her, Fenris' Stimme polarisierte von Anfang an, weil sie zu einigen Liedern passte wie Arsch auf Eimer, bei anderen jedoch vollkommen deplatziert wirkte. Herr Brandt liegt stimmlich zwar in einer ähnlichen Region, jedoch hat er technisch deutlich mehr Möglichkeiten und weiß diese auch einzusetzen. Alleine diese Komponente pusht die Gesamtqualität des Albums so deutlich, dass damit wohl alle Unkenrufe altgedienter Fans erledigt sein sollten. An der Gitarrenfront gibt es derweil wenig zu meckern. Harte Riffs sind halt einfach cool. Und wenn sie auch sicherlich keinen Innovationspreis verdienen, funktionieren sie doch ganz hervorragend. Ich habe den Eindruck, dass es auf "Henkt Ihn" eine deutliche Tendenz gibt, Dudelsack und Bass etwas mehr Raum zur Entfaltung zu lassen. Rein textlich merke ich kaum einen Unterschied zu den letzten Alben. Hier ist also auch alles safe. Dann noch das bewährte Schießbuden-Gewitter und schon ist ein neues INGRIMM-Album fertig. Einen Anspieltipp/persönlichen Hit gibt es mit 'Asche Auf Mein Haupt' auch noch. Nicht dass die anderen Songs schlecht wären. Nur ist erstgenannter einfach noch ein bisschen besser.

Alles in Allem kann ich allen INGRIMM-Fans schon mal Entwarnung geben. Der Personalwechsel hat sich ganz und gar nicht negativ ausgewirkt. Das hohe Niveau des vorab veröffentlichten Songs 'Fühl Dich Frei' wird ohne Probleme gehalten. Ein bisschen Abzug gibt es nur für die insgesamt geringe Vielfalt des Songwritings, so dass auf lange Sicht der Gewöhnungseffekt eher früher als später eintreten wird. Insgesamt aber trotzdem ein gutes Album, das Lust auf INGRIMMs Live-Aktivitäten macht. Als dann, hoch die Humpen, euer Wulfgar.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Hetzer
02. Carpe Diem
03. Asche Auf Mein Haupt
04. Hängt Ihn
05. Eiskalter Wind
06. Schwarzes Gold
07. Fühl Dich Frei
08. Tritt Mich
09. Sanduhr
10. Engel
Band Website: www.ingrimm.com
Medium: CD
Spieldauer: 40:17 Minuten
VÖ: 07.02.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten