Prong - Carved Into Stone

Review von Baterista vom 07.06.2012 (8494 mal gelesen)
Prong - Carved Into Stone Meine erste musikalische Begegnung mit PRONG fand mit ihrem 1994er Album "Cleansing" statt. Dieses Album war für mich in vielerlei Hinsicht ein Meilenstein. War es doch auch die erste Begegnung mit dem Drum-Stil von Ted Parsons. Ich war völlig hin und weg davon, dass jemand so straight und clean Metal bzw. Rock spielen und dabei gleichzeitig so viel Groove und Punch entwickeln konnte. Als ich die Scheibe hörte, dachte ich damals: "So will ich auch spielen!". Die Liste meiner persönlichen Drummer-Helden ist sicherlich noch länger und es kommt auch immer mal wieder jemand dazu. Geblieben ist mir von diesem damaligen Flash jedoch immer noch das Bedürfnis, groovend straight nach vorn zu spielen. Somit hatten PRONG zusammen mit Ted Parsons einen großen Einfluss auf meinen heutigen, eigenen Stil zu trommeln. Das Hören dieser Scheibe fühlt sich auch heute noch wie ein Stück (musikalisches) Zuhause für mich an.

Mittlerweile ist viel passiert und Ted Parsons ist auch andere Wege gegangen. Das letzte Album, was ich von PRONG aktiv mitbekommen hatte, war "Rude Awakening". Danach hatte ich - warum auch immer - die Spur nahezu verloren. Umso besser, dass ich sie mit dem aktuellen Album "Carved Into Stone" wieder aufgenommen habe. Denn dieses setzt mehr da an, wo die erfolgreichen Alben der 90er aufgehört haben, als seine beiden 2000er Vorgänger. Tommy Victor klingt an Mikro und Gitarre kraftvoll und überzeugend wie in alten Zeiten, und sagt selbst über dieses Album, dass es alle Teile der ursprünglichen PRONG-DNA in bester Weise zusammenfügt. Ich muss ihm recht geben.

Wenn man manchmal nach langer Abwesenheit wieder nach Hause kommt, dann stellt man oft fest, dass sich nicht viel verändert hat und sieht gleichzeitig einiges mit anderen oder neuen Augen. In diesem Fall Ohren. So ging es auch mir, als ich die ersten Takte vom Opener 'Eternal Heat' hörte. Typisch PRONG aus den guten alten Zeiten! Mit Nummer vier 'Revenge...Best Served Cold' ist ihnen sogar ein richtiger Hit gelungen. Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich den Refrain vor mich hin summe und irgendwie macht der Song auch gute Laune. Vielleicht das 'Snap Your Fingers, Snap Your Neck' der 2010er? Wer weiß, ist ja heutzutage deutlich schwieriger aus dem übergroßen Angebot an Mucke herauszustechen. Für mich zumindest hat der Song das Zeug zum Hit.

"Carved Into Stone" ist trotzdem kein Album das sofort in Gänze zündet. Mal abgesehen von einzelnen Songs, ging das Album für mich erst nach dem vierten Hören richtig ab. Aber so mag ich es eigentlich auch am liebsten. Platten, die sich erst nach einiger Zeit in voller Pracht entfalten, sind für mich oft mehr musikalische Dauerbrenner, als jene, die mich augenblicklich vom Schemel reißen, sich im Nachhinein aber eher als Strohfeuer entpuppen.

Fazit: PRONG sind wieder voll da! Wer sie genauso schmerzlich vermisst hat wie ich, der darf voller Vorfreude die Scheibe in den Warenkorb stopfen und seine Ohren zufrieden von innen massieren lassen. PRONG haben alt und neu gekonnt verbunden und so ein hervorragendes Album geschaffen. Es gibt 8,5 Punkte, weil ich Innovation vermisse. Denn obwohl sie eindrucksvoll zurück zu alter Stärke gefunden haben, so gibt es doch keine echten Überraschungen. Falsch machen kann mit dem Kauf dieses Albums meines Erachtens jedoch nichts, es sei denn man kann PRONG nicht leiden.

Anspieltipps: 'Eternal Heat' / 'Revenge...Best Served Cold' / 'Carved Into 'Stone'.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Eternal Heat
02. Keep On Living In Pain
03. Ammunition
04. Revenge ... Best Served Cold
05. State Of Rebellion
06. Put Myself To Sleep
07. List Of Grievances
08. Carved Into Stone
09. Subtract
10. Path Of Least Resistance
11. Reinvestigate
Band Website: www.prongmusic.com
Medium: CD
Spieldauer: 44:44 Minuten
VÖ: 20.04.2012

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