Cellar Stone - One Fine Day | |
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Review von Wulfgar vom 07.06.2020 (9483 mal gelesen) | |
Wie hat man sich eine Band vorzustellen, welche IRON MAIDEN, THIN LIZZY und BLACK SABBATH ebenso zu ihren geistigen Vorreitern zählt wie etwa MASTODON, SHINEDOWN und BLACK STONE CHERRY? Da könnte man, je nach Dosis der einzelnen Zutaten, gefühlt eine Million verschiedene Mixturen draus zusammenbrauen und ein Großteil davon würde wahrscheinlich ziemlich gut schmecken. Da wir uns hier aber nicht in Gedankenexperimenten verlieren wollen, werfen wir doch am besten einen fokussierten Blick oder besser Horch auf CELLAR STONE. Dieses im Jahre des Herren 2018 aus der Traufe gehoben Projekt, beehrt uns dieser Tage mit seinem Debütalbum "One Fine Day". Doch nun zu der Frage wie denn nun genau die Mucke der vier Herren aus Griechenland klingt. Nun, zunächst sind da mal die absolut fetten Riffwände zu erwähnen, die sich offensichtlich nicht nur aus dem Einheitsfundus bedienen. Klar ist eine gewisse Marschrichtung unverkennbar, aber trotzdem wirken die Riffs auf mich weder eintönig, noch so als hätte ich das alles schon mal gehört. Ein gutes Beispiel dafür ist direkt der zweite Song des Albums 'Wash My Sins Away', auch wegen der allenthalben unterschätzten Kuhglocke, die hier dem Schlagzeugspiel einen coolen und absolut angemessenen Twist verleiht. Zusätzlich wird in diesem Song auch direkt klar, dass an den Sechssaitern die Abwechslung zu Hause ist und diese so spielend für wohlwollend, rotierende Matten sorgen dürften. Wer es bis jetzt noch nicht mitbekommen hat, der Song wäre dann auch mein Anspieltipp für euch. Dann wäre da der Sänger Aris Pirris. Dieser liefert kurz und bündig zusammengefasst einen super Job ab. Aus dem Gesang höre ich persönlich einen wesentlich stärkeren modernen Einschlag heraus, der eher auf Vorbilder wie etwa ALTER BRIDGE oder die bereits eingangs erwähnten SHINEDOWN verweist. Da das Ganze technisch perfekt und stimmig vorgebracht wird, ist daran ja auch absolut nichts auszusetzen. Stimmig sind ebenso die Songstrukturen, die immer wieder kleine Momente zum Aufhorchen bieten, sodass über die knappe Dreiviertelstunde Albumdauer keine Langeweile aufkommt. Einzig die Auswahl des Songs 'One Fine Day' als Titeltrack kann ich nicht so richtig nachvollziehen, da dieser eher einer der schwächeren Songs ist. Falls überhaupt, dann haben die vier maritimen Kellersteine am ehesten das Problem, dass die Songs zwar gut sind, aber so bald diese vorbei sind, hat man sie auch so gar nicht mehr im Ohr. Zwischendurch gibt es mit 'Wasted Tears' und 'Hands Of Fate' auch mal den einen und anderen gefühlvolleren Kuschelrock-Song. Ersterer kommt aber immerhin mit einer starken Gesangsmelodie in der Strophe und einem eigentümlichen, aber sehr coolen Banjo-Effekt auf einer der Gitarren daher. Wie? Noch nicht zufrieden? Na, dann eben noch die Anspieltipps 'Live While You're Alive' und 'Rain On My Parade'. So, nun aber ab ins Bettchen! Zusammengefasst haben wir hier also jede Menge melodiösen Metal, der weder klassische noch moderne Einflüsse scheut und das Ganze äußerst stimmig verpackt und abliefert. Mal mit Druck, mal mit Gefühl. Man bekommt sozusagen ein Rundum-sorglos-Paket. Einzig mangelt es mir ein bisschen am bleibenden Ohrwurmfaktor, aber das bleibt die einzige Schwäche, die sich CELLAR STONE leisten. Ich kann euch "One Fine Day" ohne Bedenken ans Metal Heart (muhahaha) legen. Nein, im Ernst, hört ruhig mal rein und überzeugt euch selbst. Hier stimmt die Qualität. Cheers, euer Wulfgar. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Lights Out 02. Wash My Sins Away 03. One Fine Day 04. Wasted Tears 05. Breaking Form The Inside 06. Spread Your Wings 07. Hands Of Fate 08. Live While You're Alive 09. Found My Way 10. Rain On My Parade | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 43:30 Minuten VÖ: 22.05.2020 |
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