Lankester Merrin - Dark Mother Rises

Review von derkleinekolibri vom 26.03.2023 (2959 mal gelesen)
Lankester Merrin - Dark Mother Rises Viele von euch werden sich nicht mehr erinnern, aber Ende der 70er Jahre waren Videoabende noch etwas Besonderes. Jeder, der einen Film mitbrachte - meistens waren es Raubkopien - war herzlich willkommen. Diese feuchtfröhlichen Abende sind und bleiben unvergessen. Fast sicher bin ich, dass Cat, Flo, Chris, Jan Philipp und Shawn zu jener Zeit noch nicht einmal geboren waren. Die fünf haben dennoch einen Bezug zu dieser Zeit, der sich nur demjenigen offenbart, der den Film "Der Exorzist" kennt. Max von Sydow spielte seinerzeit in dem Streifen von 1973 einen Pater. Dieser Charakter muss Jahrzehnte später noch so beeindruckend gewesen sein, dass 2019 LANKESTER MERRIN aus der Taufe gehoben und so dem Namen des Paters ein Denkmal gesetzt wurde.

Die Female-fronted-Band veröffentlichte 2021 ihr Debüt mit dem Titel "Upon The Forgotten", das mit melodischem Metal zu überzeugen suchte. Diesen doch etwas wackeligen ersten Gehversuchen folgt nun "Dark Mother Rises", das am 24. März 2023 als CD und digital erscheint. Die Weiterentwicklung des Quintetts ist beeindruckend. Alleine was um die Sängerin Cat Rogers herum musikalisch geschieht, ist Labsal für die Ohren. Druckvoll wird hier zu Werke gegangen. Messerscharfe Riffs, ein Solo besser als das andere und Drumming der allerfeinsten Art betören zusammen mit dem unverzichtbaren Bass gewiss nicht nur Freunde des Melodic Metal. Über allem thront die prägnante Stimme der blonden Sängerin, die sich gottlob nicht darin versucht, anderen Rockgrößen nachzueifern.

Die neun Titel mit einer Gesamtlänge von fast 39 Minuten wurden 2022 im Institut für Wohlklangforschung in Hannover aufgenommen. Dieser illustre Name steht allerdings exakt für das, was LANKESTER MERRIN produziert haben. Die Reihenfolge der Songs kann man beliebig umstellen, es passt immer alles zusammen. Aus diesem Grund fällt es auch schwer, ein Stück herauszuheben, das Qualitätsniveau ist nun einmal durchweg gleichbleibend. Und dennoch, gesetzt den Fall, man setzt mir die Pistole auf die Brust und zwingt mich zu einer Entscheidung, dann würde meine Wahl auf 'Tomahawk' fallen.

Ebenfalls nichts zu wünschen übrig lässt die Gestaltung des Covers. Der Bezug zum Titel des Albums ist klar erkenntlich. Könnte man sich dazu durchringen, noch eine Vinylvariante hinterherzuschicken, gäbe es schon jetzt einen sicheren Abnehmer. Und wenn nicht, auch die CD wird die Käufer ein ums andere Mal in Verzückung bringen. Man darf sehr gespannt sein, wie die Zukunft der Truppe ausschaut. Werden sie mit "Dark Mother Rises" den (verdienten) Durchbruch schaffen? Und wie wollen sie dieses Album noch toppen? Die nächsten Jahre werden es zeigen. Ich lasse mich gerne überraschen.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. We Ride The Storm
02. Tomahawk
03. Medusa
04. The Heathen
05. Perfect Illusion
06. Stranger
07. My Journey
08. Sweet Lizzie
09. Evil Lives Here
Band Website:
Medium: CD, Digital
Spieldauer: 38:31 Minuten
VÖ: 24.03.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten