Rotting Obscene - Depths Of Decay | |
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Review von Akhanarit vom 04.08.2016 (4492 mal gelesen) | |
ROTTING OBSCENE aus Virginia starteten ihre Karriere im Jahre 2011 mit einem 4-Track-Demo und kommen nun mit ihrem Debüt "Depths Of Decay" um die Ecke und prügeln den geneigten Hörern ihren Technical Death Metal mit brachialer Gewalt in die Gehörgänge. Vertreten sind Musiker von DARKNESS REMAINS, DECRYPTIC, ARSIS, WAR WITHOUT REASON, FALSE HOPE und HUMAN INFECTION, um nur einige zu nennen. Bei gemeinsamen Gigs mit u. a. ULCERATE und CANNABIS CORPSE hat man schon etwas Routine erarbeitet und das Ergebnis kann sich wahrlich hören lassen. Schon von Beginn an zertrümmert 'Audient Void' alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Verschachtelte Riffs, abgehackte Blastbeats und Growls direkt aus den tiefsten Regionen des menschlichen Verstandes und endet mit verspielten Dissonanzen. Mit 'Cataclysmic Advent' legt man gleich noch eine Schippe obendrauf, vergisst aber auch die Mosh-Parts nicht, so dass ROTTING OBSCENE live die Massen umrühren können, wie es ihnen beliebt. Nicht zu verschweigen: die keifenden Vocals, die sich mit der Grabesstimme die Klinke in die Hand geben ... Dann ist es Zeit für den Titeltrack, der Szenekenner ob seines Abwechslungsreichtums verzückt mit der Zunge schnalzen lassen müsste. 'Nightmares Of The Forlorn' beginnt dann in gewohnter MORBID ANGEL-Manier, verwandelt sich dann aber in ein Monstrum, welches dieses Jahr bisher nur ROTTING OBSCENE zu kreieren in der Lage waren. Zumindest bisher. Das Jahr ist ja noch lange nicht rum. Das Solo ist verblüffend melodisch gehalten und erinnert an einen Zwitter aus BENEDICTION und ARCH ENEMY zu ihren besten Zeiten. Prima! Wer bis jetzt noch nicht erwacht ist, dem wird 'The Awakening' sicher auf die Sprünge helfen können. Aus dem heftigen Geballer erhebt sich ein kurzes Solo, welches nahezu an eine kleine Klassik-Sinfonie erinnert. Generell sind die Leads auf "Depths Of Decay" sehr präzise ausgearbeitet. Eher bedrohlich beginnt dann 'Paths Of Deception' und man kann durchaus behaupten, dass ROTTING OBSCENE so langsam einen Zugang zu Melodien geöffnet haben. Selbstredend sind diese sehr moll-lastig ausgefallen und eher als Hommage an die Dunkelheit und Verderbtheit zu verstehen, als gefälliges Gedudel zum Mitsummen. Halbzeit! Sehr heavy wirft sich dann 'Abhorrent Reprisal' in die Bresche und kurzzeitig muss ich sogar an DEICIDE denken. Doch so richtig greifen lassen sich ROTTING OBSCENE nicht, was natürlich absolut für die Band spricht. Besonders geil ist der kurze Ausflug in die hypnotisierenden 6/8-Gefilde. Auch wenn man eine kurze dramaturgische Pause vermuten könnte, so ist dies jedoch bereits der abrupte Übergang zu 'Temporal Diminishment', der fast nahtlos dort weiterknüppelt, wo der vorige Track aufgehört hat. Wenn man sich die ratternde Doublebass wegdenken würde, könnte man sogar eine Art Doom-Part ausmachen, der Unheilvolles verkündet. Stattdessen gibt es testosterongeschwängerte MAIDEN-Doubleleads auf Anabolika. Ist auch mal was Neues. Wo andere Bands längst aufgehört hätten, hauen mir ROTTING OBSCENE jetzt aber erstmal 'Metamorphic Transcendence' um die Ohren und sweepen sich die Finger wund, nur um sich dann in einem Tapping-Orgasmus zu verheddern, bis man anschließend fast die Heavyness von NILE erreicht hat. Wo die Jungs hinhauen, scheint kein Licht mehr, wie man anhand von 'Absence Of Light' bereits vermuten konnte. Nachdem dann der 'Warstorm' über einen hereingebrochen ist, machen die Amis mit 'Defacing Divinity' den Sack endgültig zu. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Hobby-Death-Metaller werden nicht lange an diesem Album kleben bleiben. Insider dagegen werden sich an diesem Brocken kaum satt hören können. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Audient Void 02. Cataclysmic Advent 03. Depths Of Decay 04. Nightmares Of The Forlorn 05. The Awakening 06. Paths Of Deception 07. Abhorrent Reprisal 08. Temporal Diminishment 09. Metamorphic Transcendence 10. Absence Of Light 11. Warstorm 12. Defacing Divinity | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 50:31 Minuten VÖ: 08.07.2016 |
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