Wardress - Metal 'Til The End! | |
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Review von baarikärpänen vom 16.03.2023 (3159 mal gelesen) | |
Es sind diese netten Geschichten, die oft zu gefallen wissen. Da gründet sich 1983 eine Band in Nürtingen, um dem Sound der NWoBHM zu huldigen, schreibt fleißig Material, nur um es nie zu veröffentlichen. Aber da wir ja wissen, dass es nie zu spät ist, entschließt man sich satte 36 Jahre später, besagtes Material plus einiger neuer Songs doch endlich das Licht der Welt erblicken zu lassen. Aus rein nostalgischen Gesichtspunkten gesehen war das entstandene Album "Dress For War" eine wirklich schöne Angelegenheit. Es ist den Männern durchaus hoch anzurechnen, dass sie es nicht bei dieser einen Scheibe belassen wollten. Die Pandemie wurde also sinnvoll genutzt, um neue Songs zu schreiben, die jetzt auf dem Nachfolger "Metal 'Til The End" gelandet sind. WARDRESS dürften sich aber schon im klaren darüber sein, dass bei der Bewertung dieses Albums jetzt strenger mit ihnen ins Gericht gegangen wird. Finde ich persönlich etwas schade. Klar, die Jungs wollen auf die Bühne, wollen Fans von ihren Qualitäten überzeugen, aber garantiert nicht die Weltherrschaft an sich reißen. Dazu braucht es ein Album, welches den wahren Spirit verbreitet, ohne altbacken zu wirken. Ein gutes Beispiel, wie man seinen Ruf ruiniert, haben erst letztes Jahr die dänischen EVIL abgeliefert. WARDRESS dagegen laufen mit ihrem "Metal 'Til The End" zu keiner Sekunde Gefahr, denselben Fehler zu begehen, soviel sei schon mal gesagt. 'Berserk' eröffnet diese Scheibe und zeigt sofort, dass WARDRESS viel Spaß daran haben, mit ihrem Metal ordentlich Gas zu geben. Der Song geht gut nach vorne und weiß vor allem mit seinem Chorus zu überzeugen. Wenn schon aus der NWoBHM und dem Metal der 80er zitieren, dann bitte so! Was ebenfalls sofort gefällt, sind die Riffs, die toll aufgenommenen Drums und vor allem Sänger Erich Eysn. Der könnte mit seiner Stimme, die mich dezent an Blaze Bayley erinnert, durchaus polarisieren, für meinen Geschmack passt er aber perfekt. Vielleicht ist er auch einer der Gründe, warum mich der nachfolgende Titeltrack an IRON MAIDEN denken lässt? WARDRESS zeigen im Verlauf des Albums aber auch, dass sie nicht nur Songs haben, die straight ballern. So wissen 'Motorlust' und vor allem das dunkle 'Serpents Kiss' mit ihrer reduzierten Geschwindigkeit zu überzeugen. Wer übrigens beim Blick auf das Cover an ACCEPT denkt, der sieht sich spätestes bei 'Serves You Right' bestätigt. Ebenfalls gelungen sind die leicht punkigen Sequenzen in 'Wardress'. Gab ja während der Hochzeit der NWoBHM genügend Truppen, die das auch mal ganz gerne in ihren Sound haben einfließen lassen. Was meinen durchaus positiven Eindruck allerdings etwas trübt, ist die Cover-Version von 'Mr. Crowley'. Es ist total ok, ja sogar irgendwie charmant, ein Album mit acht Songs und einer kompakten Spielzeit zu veröffentlichen. Also warum muss dann einer der acht Songs unbedingt ein Cover sein? Gut, schlecht umgesetzt ist die WARDRESS-Version nicht, aber kommt halt nicht an das fast schon ikonisch zu nennende Original heran. Da hätte es doch lieber ein weiteres Eigengewächs im Stil von 'Berserk' oder 'Wardress' sein dürfen. Aber wer weiß, vielleicht gibt es doch Hörer, die den Punkt völlig anders sehen. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass "Metal 'Til The End" ein echt prima Album geworden ist, das genau das hält, was der Titel verspricht. Das berühmt-berüchtigte Rad haben WARDRESS damit nicht neu erfunden, was bestimmt auch gar nicht die Absicht der Jungs war. Wer sich übrigens das Vinyl sichern möchte, welches streng limitiert ist, der wendet sich direkt an die Band. Weil "Metal 'Til The End" schnörkelloser Metal ist und weil WARDRESS im Gegensatz zum Debüt sogar nochmal eine Schippe draufgelegt haben, gibt's von meiner Seite acht Punkte. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Berserk 02. Metal Til The End 03. Motorlust 04. Mr. Crowley 05. Wardress 06. Serpents Kiss 07. Serves You Right 08. Metal Melodies | Band Website: www.facebook.com/wardressmetal/ Medium: CD Spieldauer: 38:31 Minuten VÖ: 17.03.2023 |
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