Celtic Frost - Monotheist | |
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Review von Opa Steve vom 27.05.2006 (11334 mal gelesen) | |
Mit CELTIC FROST haben wir nun eine der spannendsten Reunions überhaupt vorliegen. Spannend nicht etwa, weil diese Combo aus der Schweiz jemals eine der richtig großen Kapellen gewesen wären. Nein. Ihr Ur-Lineup spielte gerade mal 3 Alben ein, bevor sie als Quartett versuchten, sich von dem rumpligen Underground-Image zu trennen. Spannend sind CELTIC FROST deswegen, weil sie so unberechenbar sind. Da sind ihr einzigartiger und nie wiederholender Stil und das beinahe isolierte Image zwischen Magie und Kult, welches wohl nur CELTIC FROST auf diese Weise für sich beanspruchen können, ohne in satanistische Plattitüden der Black Metal Jünglinge zu verfallen. Und dazu die Verschlossenheit des Frontmanns Tom Gabriel Fischer, der die Reunion noch vor 2 Jahren offen ließ, und auch jetzt weiter keine Pläne verlauten lässt. Aber nach dem Exkurs für alle zu spät Geborenen nun zum Album: "Monotheist" vereinigt alles, was CELTIC FROST in der Vergangenheit ausmachte. Dieses Album ist ein Spiegel der Bandseele. Es nimmt die rohe Primitivität des Debüts, paart sie mit den unvergleichlichen Riffkombinationen und FROSTschen Melodiebögen, dosiert mit der Experimentierfreudigkeit des "Into The Pandemonium"-Albums, und wälzt Songs je nach Bedarf auch mit breiter Epik aus, die aber niemals kitschig wird. Wie ein roter Faden zieht sich aber diese archaische und morbide Grundstimmung durch das neue Output. Es knarzt, es kriecht, es greift dich an und duckt sich sofort wieder, bevor es dir aus der Dunkelheit blühende Blumen entgegenreicht, um diese im selben Moment wieder welken zu lassen. Selbst die langsamsten Töne drohen durch den brutalen Anschlag überzukippen. Fischer hat seinen seltsam oszillierenden Sound in all den Jahren nicht verloren. Die Identität der FROSTies ist so stark, dass sogar Producer Peter Tägtgren nicht aus dieser Scheibe herauszuhören ist - und das ist wahrlich selten. An Anspieltipps bietet das Album so viel Material, dass jeder Song eine Erwähnung wert ist: 'Progeny' schießt dem Hörer gleich zu Beginn ein stumpfes Sperrfeuer entgegen. Selten klangen 3 simple Töne so cool. 'Ground' zieht den Hörer monoton bis auf den selbigen runter. 'A Dying God Coming Into Human Flesh' ist durchweg minimalistisch und beinahe gothicmäßig ruhig. 'Drown In Ashes' ist ein weiterer Ruhepol mit experimentellen Blues-Improvisationen durch female Vocals. Besagte Sängerin darf nach dem doomigen 'Os Abysmi Vel Daath' wieder bei 'Obscured' stimmlich unterstützen - ein Titel von so morbider Schönheit, dass ihn kein Suizidgefährdeter jemals hören dürfte. 'Domain Of Decay' reißt den Hörer durch brutalsten Riffeinsatz wieder zurück in die Realität, und 'Ain Elohim' legt auf diese Härte noch ein nettes Uptempo-Brikett. Ein besonderer Triptychon schließt das Album ab: 'Totengott' ist nichts anderes als ein fieser Horror-Soundtrack, 'Synagoga Satanae' doomt beinahe eine Viertelstunde vor sich hin und gipfelt in einem krank verkehrten Glaubensbekenntnis, und mit 'Winter' greifen die Jungs nochmal das alte Requiem-Thema auf, mit dem das Album orchestral und ruhig ausklingt. Lasst euch von der Primitivitiät nicht täuschen, denn diese Werke haben eine Schönheit die einen gefangen nimmt, sobald man sich darauf einlässt. Ich war mehr als skeptisch bezüglich dieser Reunion. Aber was CELTIC FROST hier abgeliefert haben, übertrifft alle meine Erwartungen bei weitem! Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01 Progeny 02 Ground 03 Dying God Coming into Human Flesh 04 Drown in Ashes 05 Os Abysmi Vel Daath 06 Obscured 07 Domain of Decay 08 Ain Elohim 09 Totengott 10 Synagoga Satanae 11 Winter: Requiem/Chapter Three: Finale | Band Website: www.celticfrost.com/ Medium: CD Spieldauer: 68:15 Minuten VÖ: 26.05.2006 |
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