Meshuggah - Immutable | |
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Review von Metal Guru vom 07.04.2022 (6301 mal gelesen) | |
MESHUGGAH waren SCHON immer, sind NOCH immer und bleiben FÜR immer: die ungekrönten Könige nordisch unterkühlter Multirhythmik! Abgesehen davon sind sie auch die Erfinder des monotonalen Gesangs (na, wohl eher Gebells). Was Tomas Haake (multirhythmisches Gekloppe, Kompositionen/Texte), Mårten Hagström (8-saitiges Geklampfe, Kompositionen/Texte), Jens Kidman (monotonales Gebelle), Dik Lövgren (5-saitiges Gebasse, Kompositionen/Texte) und Fredrik Thordendal (8-saitiges Geklampfe) anzetteln, spottet wirklich jedem noch so vergeblichen Versuch einer musikalisch adäquaten Beschreibung. Platten wie "Contradictions Collapse" (Full Length, 1991), "None" (EP, 1994), "Self Caged" (EP, 1994), "Destroy, Erase, Improve" (Full Length, 1995), "The True Human Design" (EP, 1997), "Chaosphere" (Full Length, 1998), "Nothing" (Full Length, 2001), "I" (EP, 2004), "Catch Thirtythree" (Full Length, 2005), "Obzen" (Full Length, 2008), "Koloss" (Full Length, 2012), "Pitch Black" (EP, 2013) und "The Violent Sleep Of Reason" (Full Length, 2016) definierten Audio-Ansatz/Frequenz-Ideolgie, Melodik/Rhythmik, Sound/Technik ein um's andere Mal neu, schrieben ein um’s andere Mal Extreme-Metal-Geschichte. Nichts anderes macht "Immutable" (2022): neue Definition alter Gewohnheiten/Regeln/Werte ... "Immutable" nennt sich nach sechs langen Jahren schier endlosen Wartens (inklusive Thordendals Interim-Ausstieg, Per Nilssons Interim-Einstieg und letztlich f…ing Corona) das 2022er-Werk der nordischen Extrem-Rhythmiker. Was in zehn Sangesliedern und drei reinen Instrumentals (= 66 Minuten und 50 Sekunden) kompositorisch konstruiert, mathematisch montiert, menschenunmöglich praktiziert, monotonal gebellt, multirhythmisch gemetzelt und tieffrequent gerifft wird, ist für den einen (= Otto Viervierteltakt) atonale/chaotische/nervenzerfetzende Seelenlosigkeit, für den anderen (= Audio-Gourmet) das Göttlichste aller Gefühle, Musik gewordene Mathematik, der Polyrhythmik pure Perfektion! Besonders hervorheben möchte ich Tracks No. 7 ('They Move Below') und No. 9 ('Black Cathedral'): jenes das erbarmungsloseste/quälendste/vernichtendste Werk, dieses ein zwei-, vielleicht dreistimmiges, auf jeden Fall aber vollverzerrtes Gitarrenstück OHNE alles andere (= Bass, Gebell, Schlagzeug) – beide Tracks übrigens Instrumentals. Apropos: Track No. 13 ('Past Tense') fällt mit seinen nicht oder kaum verzerrten Gitarren, seinen interessanten Harmonien, seiner (für MESHUGGAH-Verhältnisse) seichten/sensiblen/sentimentalen Stimmung komplett aus dem Rahmen. Tatsächlich denken/glauben/meinen viele Viervierteltakter*innen bis zum heutigen Tag, MESHUGGAH könnten (Ausspruch eines ahnungslosen/unwissenden/viervierteltaktigen Zeitgenossen nach einem MESHUGGAH-Konzert in der Hamburger Markthalle) "… nicht so richtig spielen". Was willste DAZU sagen? Auffällig diesmal (wie schon beim Vorgänger "The Violent Sleep Of Reason") und somit unbedingt erwähnenswert: Nicht ein einziger "Immutable"-Song wurde vom ehemals meschuggen Mastermind Thordendal komponiert! WENN er allerdings in Erscheinung tritt – und DAS tut er häufig – klingen er beziehungsweise seine Klampfe wie Fanfaren des Krieges, wie ganztonale Jazz-Mathematik, wie der nicht verstummbare (= immutable) Weltuntergang. Ansonsten scheinen Haake/Hagström MESHUGGAHs "künstlerische Leitung" übernommen zu haben. Aber wen stört's – bei DEM Ergebnis? Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Broken Cog 02. The Abysmal Eye 03. Light The Shortening Fuse 04. Phantoms 05. Ligature Marks 06. God He Sees In Mirrors 07. They Move Below 08. Kaleidoscope 09. Black Cathedral 10. I Am That Thirst 11. The Faultless 12. Armies Of The Preposterous 13. Past Tense | Band Website: www.meshuggah.net/ Medium: CD Spieldauer: 66:50 Minuten VÖ: 01.04.2022 |
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