Antioch - Hang The Eagle | |
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Review von Tailgunner vom 14.05.2021 (10573 mal gelesen) | |
Ich staune immer wieder, als welch unerschöpflicher Quell sich das Land der Holzfäller und Elche in Nordamerika erweist. Aus Kanada ergießt sich in den letzten Jahren ein nicht versiegender Strom aus hervorragenden Kapellen, welche dem traditionellen Sound des Metals frönen. Und hier kommen dann auch ANTIOCH aus der Provinz Ontario ins Spiel. "Antioch V" ist, wer wäre da jetzt schon drauf gekommen, das fünfte Output der Canucks. Drei Alben und eine EP hat man in den letzten acht Jahren bereits in Eigenregie unters Volk gebracht, was sicher mal für den Eifer und das Engagement der Truppe spricht. Und diese Energie spiegelt sich auch im vorliegenden "Antioch V" wieder. ANTIOCH haben sich dem Sound alter JUDAS PRIEST und ACCEPT verschrieben, garniert mit ganz wenig MANOWAR und IRON MAIDEN. Das Ergebnis ist bemerkenswert, denn die fünf Stücke auf "Antioch V" sind hoch energetisch, kraftvoll, abwechslungsreich und die 27 Minuten vergehen per Lidschlag. Die Spielzeit geht für eine EP mehr als in Ordnung, denn im Gegensatz zu einigen Pressemeldungen ist "Antioch V" kein Full-Lenght-Album. Jedenfalls sind die Stücke einfach perfekt auf den Punkt gegart und Fans oben benannter Traditionskapellen werden sich hier zu keiner Sekunde langweilen, das kann ich garantieren. 'Hang The Eagle' bricht kraftvoll mit der Schärfe und Geschwindigkeit einer sicher geführten Katana-Klinge über uns herein. Nicholas Allaire stellt hier auch sogleich unter Beweis, wie variabel er sein Organ einzusetzen weiß, und so klingt das Stück musikalisch wie gesanglich wirklich wie der Perfekt Bastard aus JUDAS PRIEST und ACCEPT. 'On A Ledge' schmettert sogleich mit einem fett-melodiösem Groove ins Gebälk inklusive 'Princess Of The Dawn'-Gedächtnisriff. Eine Priese SCORPIONS gibt dem Ganzen diesen leicht kommerziellen Touch, aber das meine ich kein bisschen abwertend. Mastermind Jordan Rhyno (G/B) hat den Sound der alten Helden wirklich perfekt adaptiert und adäquat in die Neuzeit transferiert. Wer hier nicht in irgendeiner Form mitgeht, den Kopf schüttelt oder wenigstens mit dem Fuß wippt, der sollte dringend seinen Hausarzt konsultieren. 'A Facade At The Third Castle' wird dann mit seinen über sieben Minuten richtig ausufernd, dank interessanter Tempowechsel aber zu keiner Sekunde öde. Ganz starke Nummer, die sich in ihrer Ausrichtung grundlegend von 'On A Ledge' unterscheidet. Wie bereits erwähnt, legen ANTIOCH sehr viel Wert auf Abwechslung und Kurzweil. Stampfend-melodisch und bitterböse kriecht 'Demon Wick' die Wirbelsäule hinunter und entfaltet eine gar leicht hypnotische Wirkung auf den Hörer, während 'Cloven Hooves' uns in Form einer Party- und Rock'n'Roll-Hymne sicher aus "Antioch V" entlässt. Mittlerweile sind die Jungs bei Iron Shield Records unter Vertrag und ich hoffe, dass ihnen das Label dabei behilflich sein kann, auch in unseren Breiten etwas bekannter zu werden. Verdient hätte es "Antioch V" in jedem Fall. Soundtechnisch haben die Jungs übrigens auch alles richtig gemacht, so klingt "Antioch V" einerseits richtig kraftvoll und zeitgemäß, aber eben überhaupt nicht modern. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Hang The Eagle 02. On A Ledge 03. A Facade At The Third Castle 04. Demon Wick 05. Cloven Hooves | Band Website: www.facebook.com/antiochmetal Medium: CD, LP Spieldauer: 27:02 Minuten VÖ: 14.05.2021 |
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