Caedes Cruenta - Of Ritual Necrophagia and Mysterious Ghoul Cults

Review von Tailgunner vom 10.02.2021 (6792 mal gelesen)
Caedes Cruenta - Of Ritual Necrophagia and Mysterious Ghoul Cults Dass die Hellenen zwar ein kleines, aber dafür ausgesprochen bemerkenswertes Volk sind, spiegelt sich nicht nur in ihrer Jahrtausende alten Kultur wider, welche auf die westliche Welt von der Antike ausgehend einen fundamentalen Einfluss hatte und dort bis heute nachhallt, sondern auch in der unglaublich enthusiastischen und zutiefst authentischen Metal-Szene Griechenlands, die ihren ureigenen und originären Stil inne hat. Das gilt ganz besonders für den traditionellen Metal, aber auch für den Black Metal aus Griechenland. Und so kommen auch CAEDES CRUENTA mit ihrem ureigenen Sound daher. Atmosphäre wird bei "Of Ritual Necrophagia And Mysterious Ghould Cults" groß geschrieben. Angefangen beim trashigen - aber nicht billigen - Coverartwork bis hin zu den teils echt bemerkenswerten Soundarrangements. So prügeln und wüten sich die Griechen auf ihrem dritten Album in ihrer mittlerweile 17-jährigen Geschichte in einem brutalen Tempo durch die Ghoul-infizierten Grüfte und Nekropolen. Das Werk wurde live eingespielt und sorgt damit für ein sehr direktes, dreckig-brachiales Hörerlebnis. Die Keyboards von Nyogtha sind in perfekter Weise songdienlich eingearbeitet und klingen zu keiner Sekunde billig oder deplatziert. Zusammen mit den mitunter genialen Leads erschaffen sie auf dem Fundament der wütenden Drums - einzig den Bass höre ich oft nicht so differenziert heraus wie ich es eigentlich gerne hätte - eine Atmosphäre, die auf eine bizarre Art morbide, brutal und anderweltlich zugleich ist. Die Keyboards tun auch der schieren Brutalität des Albums keinen Abbruch. Die ausgiebige Verwendung von Song-Intros trägt zudem stark zur Bildung einer faszinierenden morbid-nekrophilen Stimmung bei. Einzig bei dem Intro von 'The Darkest Paths Of Golgotha' muss ich immer an Lautsprecherdurchsagen eines Melonenverkäufers auf Kreta denken, der mir dort mal abends den letzten Nerv geraubt hat.

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Aber wo es Licht gibt, dort findet sich natürlich auch Schatten. Oder müsste ich die Phrase in diesem Fall richtigerweise anders herum angehen? Also wo der Schatten kalt und dick über den morastigen Friedhofsgrund wabert, gibt es auch Licht. Will sagen, der Sound könnte besser abgemischt sein, da die Drums von Sacrificial Executor Of Ancient Macabre Worship ziemlich dominieren und die feinen Gitarrenläufe von Wrykolas und Echetleos etwas in den Hintergrund drängen. Auch die Vocals von Echetleos sind beim Kreischgesang etwas dünn, während die tiefen Growls allerdings gelungen sind. Wenn CAEDES CRUENTA hier künftig noch etwas nachbessern, könnten sie zu Meistern ihres Faches avancieren. Mir persönlich ist auch die Spielzeit mit 62 Minuten zu lang geraten. Zwar klingt das Album homogen und wie aus einem Guss ohne songwriterische Qualitätsausreißer nach unten, aber aufgrund der überlangen Spielzeit wirkt es dann nach hinten raus dann doch etwas repetitiv. Da ist weniger manchmal einfach mehr. Diese Makel ändern jedoch nichts daran, dass CAEDES CRUENTA dem guten Ruf der Szene ihres Landes gerecht werden und mit dem mysteriösen Ghul-Kult ein ziemlich eigenständiges Biest von einem Album abgeliefert haben. Meine persönlichen Favoriten auf dem Album sind 'The Wizard Of Yaddith', 'Recitation Of Abyssic Necropsalms' sowie das Titelstück.



Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01: Of Ritual Necrophagia And Mysterious Ghoul Cults
02: Aura Of Immortal Souls
03: Into The Ashes Of The Unforgotten Woods (L'Inferno)
04: From The Darkest Paths Of Golgotha
05: The Mystical Ritual Of The Dark Priests
06: Recitation Of Abyssic Necropsalms
07: The Wizard Of Yaddith
08: Under The Shadow Of Death
Band Website: www.facebook.com/Caedes-Cruenta-1124436721
Medium: CD, LP, Tape
Spieldauer: 61:17 Minuten
VÖ: 12.02.2021

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