Trouble - Simple Mind Condition | |
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Review von Rockmaster vom 27.06.2022 (5981 mal gelesen) | |
Erinnert sich noch jemand an die notorischen Ärgermacher TROUBLE? Ja? Nein? Ihr seid entschuldigt, denn, obwohl TROUBLE in den 80ern doch irgendwie eine Instanz im Bereich des Doom Metal waren, und jeder, der sich in dieser Zeit musikalisch sozialisiert hat, schon mal eine ihrer Scheiben in der Hand hatte, haben sie nie den Mega-Durchbruch gefeiert. Der Ausstieg von Eric Wagner (R.I.P.) 1997 fiel in den Beginn einer zwölfjährigen Schaffenspause, die insgesamt von 1995 bis 2007 anhielt. Dann - wieder mit Eric an Bord - holten die Chicagoer mit "Simple Mind Condition" aus, um ihr Comeback zu landen. Blöderweise goutierten die Fans den Silberling mäßig. Band und Label finden, das Publikum habe nicht trefflich geurteilt und das Album eine zweite Chance verdient. Und so bekommen wir hier das Re-Release kredenzt, hübsch ergänzt um eine zweite Disk mit den Aufnahmen von "Live In Stockholm 2003", die eine Art "Best Of" der vergangenen Jahre darstellen. Zum Kern der Band gehören seit den ersten Jahren neben Eric (mit Unterbrechungen) die beiden Gitarristen Rick Wartell (Rhythmusgitarre) und Bruce Franklin (Lead). Der Sound des Albums ist (ob aufgehübscht oder nicht, lässt sich ohne das Original in der Schublade nicht beurteilen) fett und gitarrenlastig, und die beiden Saitenschrubber putzen auch ein paar lärmende Riffs raus. 'Trouble Maker' und 'Ride The Sky' seien da mal erwähnt. Das hört sich dann gut und gerne so an, als sei hier mit dem Stahlwolleswiffer bewusst viel Patina aufpoliert worden. Aber ehrlicherweise muss man kritisieren: Das müsste bei einigen Titeln anständig rauchen wie fünf ätzende Badreiniger auf einem Putzlumpen! Die Power der beiden Gitarren findet sich vornehmlich in der Präsenz und dem Sound wieder, aber ein bisschen mehr Feuer wäre gut gewesen. Zumal einige Titel zwischendurch ganz schön Tempo rausnehmen. Chuck Robinson am Bass und Jeff Olson am Schlagzeug arbeiten solide, bekommen aber auch keine große Bühne angeboten, auf der sie sich hervortun könnten. Ein paar doomige Momente sind noch stark, ein paar BLACK SABBATH-Anklänge drängen sich ins Ohr, aber im Gegensatz zu selbst den schlechtesten Scheiben der Ozzy-Ära fehlt "Simple Mind Condition" der eine Titel mit dem Riff, das man nicht vergessen kann. Alles solide und unterhaltsam, aber da haben andere Bands des Genres größere Werke geschaffen. Warum möglicherweise die Fans von dem 2007er Release enttäuscht waren, wird recht eindrucksvoll klar, wenn man sich Silberling zwei anhört. Unzweifelhaft ist das fast der gleiche Sound (nur in Live) und der gleiche Stil, aber zeitweise könnte man denken, hier hätte eine andere Band gespielt. Dabei hatte die Band zwischen den Liveaufnahmen und der Studioscheibe das Line-up nicht geändert. Alleine an der Spiellaune der Band wird es nicht gelegen haben. Die Titel entwickeln zwischen doomig-schleppenden Momenten immer wieder richtig Druck, zwischen den Gitarren raucht's hier wirklich, und irgendwie wirken die Riffs auch inspirierter. Den Fans der frühen Stunde wird's gefallen, und so bekommt "Simple Mind Condition" vielleicht wirklich seine zweite Chance. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Goin' Home (4:02) 02. Mindbender (3:50) 03. Seven (4:58) 04. Pictures Of Life (3:54) 05. After The Rain (5:31) 06. Trouble Maker (4:08) 07. Arthur Brown's Whiskey Bar (4:23) 08. Simple Mind Condition (3:41) 09. Ride The Sky (2:46) 10. If I Only Had A Reason (4:18) 11. The Beginning Of Sorrows (4:40) 12. R.I.P. (Live) (5:14) 13. Come Touch The Sky (Live) (3:13) 14. At The End Of My Daze (Live) (3:39) 15. Plastic Green Head (Live) (4:02) 16. Fear (Live) (3:54) 17. Memory's Garden (Live) (4:33) 18. The Misery Shows (Act II) (Live) (7:14) 19. Psalm 9 (Live) (4:57) 20. Run To The Light (Live) (9:36) 21. All Is Forgiven (Live) (5:25) 22. Psychotic Reaction (Live) (4:26) 23. The Skull (Live) (7:18) 24. Revelation (Life Or Death) (Live) (6:49) 25. The Tempter (Live) (6:15) | Band Website: www.newtrouble.com/ Medium: 2CD Spieldauer: 122:47 Minuten VÖ: 20.05.2022 |
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