Livebericht Ektomorf (mit Blinded Colony ) |
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Ein Livebericht von Vikingsgaard aus Cologne (Underground) - 03.03.2007 (21612 mal gelesen) |
Über BLINDED COLONY zu schreiben lohnt sich auf jeden Fall, da die Jung ’s mit ihrem Longplayer „Bedtime Prayers“ein absolut hörenswertes Album abgeliefert haben und auch live unheimlich Gas geben können. Alexi Front, seines Zeichens Label-Boss von PIVOTAL ROCKORDINGS und Promoter der Schweden, hat mir nicht zu viel versprochen, als wir uns vor einigen Monaten via myspace.com kennenlernten und er mir prompt eine Promo-CD seiner Schützlinge geschickt hatte. Mittlerweile waren die Schweden mit EKTOMORF und KAYSER auf Europa-Tour und ich durfte bei einigen Gigs mit dabei sein und einige Worte mit den Herren wechseln, aber dazu später mehr. Der erste Auftritt, den ich genießen durfte, war in Adelsheim im November vorigen Jahres, und da passierte mir auch schon der erste Fauxpas, weil ich meinen Interview-Partner Tobias ja nicht kannte und erstmal grinsend in der Band herumgereicht wurde. Als der Tobbe dann voller Enthusiasmus sein Interview geben wollte, war ich so geschockt von der Abstinenz-Attitüde Backstage, dass mir auch noch der letzte Rest meiner mangelhaften Englisch-Kentnisse verloren ging. Was ich aus diesem Abend noch gerettet habe, war Tobbes folgendes Statement: “…Manchmal weiß ich gar nicht, was die Leute von mir wollen. Vor einiger Zeit hatte ich ein Gespräch mit einem Typen aus Ost-Deutschland und sein englisch war furchtbar und dann fing der an russisch zu reden. Ich kann kein russisch und der Typ war voll beleidigt als ich dem das klar machen wollte. Er meinte, Schweden grenzt an Russland und wir könnten alle russisch…“ Ich habe dem Landsmann meinen Respekt ausgesprochen, weil mein russisch sich nur auf das Nötigste beschränkt, Tobias fand das nicht lustig und ging. Nichts desto trotz, ein Interview gab es dennoch, auf englisch! und hier! (an dieser Stelle möchte ich ein dickes „Danke schön!!“ an Susann für die Übersetzungen loswerden) Der nächste Stopp war Bielefeld, in Ost-Westfalen… Diskussionen bezüglich der Region habe ich unterlassen und habe mich eher um adäquates Bildmaterial bemüht, was mir auch relativ gut gelungen ist. BC hatten leider das Los des Openers, machten ihre Sache aber sehr souverän und professionell. Leider befand sich das anwesende Auditorium noch nicht in der Stimmung, der Show das angemessene Feeling zu verleihen. Ich fand's sehr schade, da der Sound unheimlich gut war und die Band sich regelrecht den Arsch aufgerissen hat. Aber na ja… Ganz anders dagegen verlief der Auftritt in Köln. Da einige England-Gigs abgesagt wurden, dümpelten die Herren etliche Tage in Köln herum und ließen ihrem Frust on Stage freien Lauf. Im UNDERGROUND in Köln habe ich schon viel und vieles gesehen, aber die Show von BLINDED COLONY war endgeil. Sänger Johan machte seine Spässchen mit dem Publikum und den recht dilettantischen Grunzlauten aus der ersten Reihe, stimmte dann selber die obligatorischen SLAYER-SLAYER Rufe an und fühlte sich sichtbar wohl. In all dem Trubel nach der Show konnte ich einige Worte mit Johan und Bassist Roy wechseln. Johan hatte leider den Mund voll trocken Brot und Bier, was die Kommunikation sichtlich erschwerte und weswegen ich auch nur Roys Kommentare hier veröffentliche. „Die Tour verlief, bis auf England, wirklich gut... Wir waren stellenweise sehr überrascht, wie die Leute auf unsere Musik reagierten, aber es war immer ein geiles Gefühl.“ „EKTOMORF sind ja nun nicht grad als pflegeleicht zu bezeichnen, wie ist euer Verhältnis mittlerweile?" "Ach, die Jungs sind in Ordnung, ich wüsste nicht, wie ich bei dem Erfolg den die haben, reagieren würde. Wir sind mittlerweile gute Freunde und das ist das Wichtigste.“ „Was sagst du zu PIVOTAL ROCKORDINGS?“ „Ey, du kennst Alexi?“ „Nicht persönlich, aber wir schreiben uns hin und wieder, er hat mich immer auf die Gästeliste gesetzt…“ „Pivotal, und Alexi im besonderen, reißen sich für uns den Arsch auf, das glaubst du nicht… Wir verdanken denen nicht nur diese Tour…“ In diesem Moment platzten die noch anwesenden Jungs von KAYSER in unser Gespräch und verbreiteten, trotz krankheitsbedingt abgesagtem Gig, gute Laune mit Freibier und außergewöhnlichen Unterschriftenaktionen… Das endgültige Fazit hat eigentlich der Barkeeper vom UNDERGROUND gezogen; wie kann ein so schmächtiger Kerl so eine Stimme haben und wie kann eine Band so dermaßen abgehen? Ich wollte das nicht mehr beantworten, da das sehr offensichtlich auf einen Trikot-Tausch hinausgelaufen wäre… wir sind halt in Köln… in diesem Sinne, cheers |
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