Comaniac - Instruction For Destruction

Review von Opa Steve vom 26.04.2017 (5219 mal gelesen)
Comaniac - Instruction For Destruction Laut Promo-Flyer war das Debütalbum der Schweizer COMANIAC ein abgefeiertes Thrash-Highlight. Dieses ist mir leider nicht bekannt, aber für den 2017er Langdreher "Instruction For Destruction" kann ich das leider nicht bestätigen. Es ist zwar richtig, dass sich COMANIAC stilistisch irgendwo in der breiten Masse der Thrash-Bands wiederfinden, aber leider bin ich auch der Überzeugung, dass insgesamt dieses Genre nur wenige neue Highlights hervorbringt, da sich vieles um recht seelenlose Riffs dreht, die man irgendwie alle schon mal gehört hat. Auch COMANIAC liefern hier in meinen Ohren nicht mehr als solide Standardkost ab. Das ist sicher nicht schlecht, aber deswegen kann man sie noch nicht als Highlight abfeiern. Zumal die Band ein für mich recht prominentes Problem im Sound hat. Und das ist der Gesang. Dieser bemüht, leicht schiefe und shoutorientierte Gesang, der dennoch irgendwie Melodien verwirklichen will, hat für mich etwas Prolliges und wenig Charakter. Wenn es in 'Self Control' mehrstimmig wird, erinnert mich der Stil an Kneipengegröle und auch die Gangshouts in 'Bow Low' sind eher auf Dorfliga. Auch wenn mal die Melodien vergessen werden ('Suborned'), hat Frontmann Jonas leider nicht die richtige Durchsetzungsmacht in der Stimme. Dann doch lieber einen potenten Schreihals ans Mikro stellen, der zwar keinen Ton trifft, aber was rüberbringt. Sorry, das führt leider zur Abwertung.

Noch ein paar Worte zur instrumentalen Kost: wie gesagt, ist das hier im soliden und genreunauffälligen Bereich, aber eben mit wenig echten Hinhörern gesegnet. Diese kommen manchmal allerdings sogar richtig geil raus. Im Titelsong z. B. gibt es richtig starke Passagen, die anspruchsvoll, gelungen und flüssig vonstattengehen und großen 80er-Flair versprühen. Auch in 'Self Control' gibt es ein tolles Solo, wo einfach inklusive Begleitband alles stimmt. Wäre das ganze Album auf diesem Niveau geschrieben und würde es nicht so oft um ein paar Töne herumriffen, dann wäre es für mich wirklich mal ein Thrash-Highlight. Aber so wenige starke Momente reicht nun mal nur für ein "nett unter vielen". Und denkt bitte dringend über einen anderen Sänger nach!

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Coal
02. Suborned
03. Bow Low
04. Guarding Ruins
05. How To End It All
06. Self Control
07. Shattered
08. Heart Of Stone
09. Forever More
10. Instruction For Destruction
Band Website: www.comaniac.ch
Medium: CD
Spieldauer: 47:11 Minuten
VÖ: 07.04.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten