Painkiller Party - Welcome To The Party

Review von Opa Steve vom 28.08.2019 (5426 mal gelesen)
Painkiller Party - Welcome To The Party Die Generation Z ist im Metal angekommen. Alles ist Einhorn, alles ist Party, alles ist möglich. Das Debütalbum von PAINKILLER PARTY spielt mit diesen Klischees und versucht, sie in Texte und Musik unterzubringen. Schizophren wirkt dabei auf den Hörer, dass sich die Momentaufnahme der Musik erst einmal nach Death Metal beziehungsweise obskurem Industrial anhört. Frontfrau Josefine Schulz growlt sich mit voluminösem Körper die Stimmbänder raus und steuert schief krachende oder kindlich naive Synthiesamples dazu bei. Ihre Begleitband probiert sich an einem Alternative Metal-Background und singt die Klargesang-Parts, die ebenfalls unbekümmert wie eine Kindergartenaufführung rüberkommen. Und manchmal wie im Falle von 'Fuck & Failure' auch ganz schön schief sein können. Im ersten Moment ist man als Hörer verständlich verwirrt, sobald man sich ein paar Stücke vollständig reinzieht. Man fragt sich eine ganze Weile, ob dies ein ganz besonderer Humor ist, den man einfach nicht versteht, oder ob PAINKILLER PARTY zum überflüssigsten Bullshit gehören, den die Metalwelt in den letzten zehn Jahren erlebt hat. Natürlich blickt man irgendwann dahinter und stellt durch Promofotos und Songthemen fest, dass es die Band nun doch nicht so bierernst meinen kann. Dennoch bleibt der zwiespältige Eindruck bestehen, da die Wahrnehmung immer wieder zwischen Comedy und bizarr gemachtem Elektro-Punkrock mit Death Growls schwankt. Für Letzteres sind ein paar Stücke wie 'Unicorn Milkshake' gar nicht mal so übel. Zumindest, solange halbwegs geradeaus gerifft wird und die elektronischen Sounds nicht zu verkaspert werden. Für den anvisierten Humor platziert sich die Band aber nicht klar genug, so dass dieser seine Wirkung leider meist verfehlt. So bleibt schlussendlich der Eindruck, den ich vor allem bei vielen Indie-Bands habe: Sie möchten ihre Besonderheit und Distanz zum Mainstream betonen, machen sich aber zu wenig Gedanken darüber, ob es dazu wirklich ausreicht, einfach mit ein paar schiefen Tönen und Kokettieren mit vordergründigem Unvermögen ihr künstlerisches Dasein zu rechtfertigen.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Intro
02. Welcome To The Party
03. Rainbow Hair
04. Chicks & Dicks
05. I Don't Care
06. Our Revenge
07. We're So Fucking True
08. Do You Wanna Be My Pornstar Baby
09. Unicorn Milkshake
10. Fuck And Failure
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 34:53 Minuten
VÖ: 30.08.2019

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