Maraton - Meta | |
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Review von Opa Steve vom 10.05.2019 (5238 mal gelesen) | |
Das ist aber ein ganz feines Debütalbum, das uns MARATON hier präsentieren. Nicht wirklich klassischer Metal, aber doch mit vielen metaltypischen Attributen versehen. Fangen wir mal mit den Punkten an, die den Durchschnittsmetaller doch eher abschrecken: Die Musik ist oft extrem leichtfüßig und tanzbar. Dazu verinnerlichen die Skandinavier den Pop-Charme der 80er Jahre und bauen vor allem auf extrem ausgefeilten Gesang, der meist weich, manchmal in Kopfstimme, aber vor allem immer unglaublich melodisch ist. Das ist eine eindrucksvolle Leistung, die man im Metal in diesen Feinheiten nur sehr selten findet. Die bekannten HAKEN sind eine von vielen Ausnahmen, die sich so etwas trauen. Aber auf "Meta" ist neben dem Pop-Einfluss durch das dezent Melancholische auch ein gewisser Indie-Einfluss da, der mich ebenfalls an die Mainstreamvertreter des Genres dieser Epoche erinnert. Hierfür höre man den unbedingten Anspieltipp 'Altered State', der mich nach einem wilden Einstieg in der späteren Klimax an THE MISSION erinnert und stellenweise wirklich Gänsehaut verursacht. An dieser Stelle bedanke ich mich bei den Lesern, die jetzt immer noch gespannt sind, wie es weitergeht und warum MARATON trotzdem einen Platz in Bleeding4Metal verdienen. Trotz dieser Betonung auf Melodie und Arrangements enthält "Meta" ernstere Musik als so manche Metalscheibe. Und natürlich sind hier auch echte Heavy Riffs vorhanden. Und wenn, dann wird es auch richtig heavy! Diese drängen sich nicht immer in den Vordergrund, weil die mehrschichtigen Harmonien ihren Platz einfordern. Aber das Kontrastprogramm wie 'Blood Music' mit seinen Djent-Gitarren oder richtig rausgeknallte Titel wie 'Prime' und das eben schon erwähnte 'Altered State' ist definitiv vorhanden. Und generell gilt: Immer, wenn man aufgrund des Melodiebeginns eine böse Vorahnung eines besondes käsigen Finales bekommt, schlagen MARATON einen tollen Prog-Harmoniehaken und kriegen nicht nur die Kurve, sondern enden nicht selten in einer echten Offenbarung an songwriterischer Kunst. Der Mix macht es hier wirklich aus, und nur selten - in 'Change Of Skin' und im undurchdringlichen 'Body Double' - strengt die Proggigkeit wirklich an. Fazit: Der Gesang wird nicht jedem gefallen, aber wenn man Freude an interessanten wie stark dargebotenen Melodien hat, sind MARATON eine Bank. Als Anspieltipp dient neben 'Altered State' auch noch der wunderbar schwerelose Opener 'Seismic'. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Seismic 02. Blood Music 03. Prime 04. Change Of Skin 05. Altered State 06. Body Double 07. The Manifest Content 08. Mosaic 09. Spectral Friends | Band Website: www.maratonmusic.com Medium: CD Spieldauer: 39:14 Minuten VÖ: 26.04.2019 |
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