Pink Floyd - The Final Cut [Vinyl Remaster]

Review von des vom 20.01.2017 (8543 mal gelesen)
Pink Floyd - The Final Cut [Vinyl Remaster] In den 1970er Jahren hatten PINK FLOYD mit den Alben "The Dark Side Of The Moon", "Wish You Were Here" und "Animals" ihre klassische und wohl erfolgreichste Phase, vor allem die beiden erstgenannten Alben sind die Klassiker schlechthin in der Diskographie der Band. Doch bereits wenige Jahre danach begann es im Bandgefüge zu krachen: "The Wall" wurde zwar der wohl größte Erfolg und die meistumjubelte Platte der Band, doch auf der anderen Seite war sie bereits sehr stark von Roger Waters geprägt, der die Platte beinahe im Alleingang schrieb. Gilmour steuerte nur wenige Songs bei und Keyboarder Richard Wright musste die Band überhaupt während der Aufnahmen verlassen. Als vier Jahre später dann "The Final Cut" erschien, war die Band bereits zerbrochen, was schon beim Lesen des Back-Covers deutlich wird: "A requiem for the post war dream by Roger waters" steht dort, gefolgt von "Performed by PINK FLOYD" mit einer Zeile Abstand. Gitarrist David Gilmour und Drummer Nick Mason traten auch wirklich nur als angeheuerte Studiomusiker in Erscheinung, das Album war von Roger Waters im Alleingang geschrieben und konzipiert worden.

Das Konzept ist daher auch dem von "The Wall" nicht unähnlich; Roger Waters verarbeitet den Kriegstod seines Vaters und rechnet auch mit Margaret Thatcher und dem Falklandkrieg ab. Auch musikalisch ist der fehlende EInfluss David Gilmours zu spüren; die Tital haben einen eher narrativen Stil und die Gitarren sind deutlich in den Hintergrund gerückt; ruhige Songs, in denen Waters seine Geschichten erzählt, dominieren das Bild und werden von Orchesterarrangements aus Michael Kamens Feder unterstützt. Energieausbrüche gibt es nur selten, allerdings an den richtigen Stellen, wie zum Beispiel bei 'Not Now John'. Vielmehr handelt sich um überwiegend ruhige Songs, die schon mal auch von einem getragenen Saxophon-Solo aufgepeppt werden, wie es im epischen 'The Gunners Dream' der Fall ist. Alles in allem ist "The Final Cut" keine leichte Kost, nicht textlich und schon gar nicht musikalisch. Vielfach wird das Album als das schlechteste von PINK FLOYD bezeichnet, vielleicht zu Unrecht, weil es sich gegenüber den Vorgängen doch um weitaus sperrigeres Material handelt - auf jeden Fall ist "The Final Cut" kein Easy Listening, sondern fordert seine Aufmerksamkeit, was aber sehr lohnend ist.

Auch "The Final Cut" erscheint nun als remastereg Vinyl Re-Release. Wie ist der Sound des Remasters? Bombig! Roger Waters steht mit seinem Gesang klar im Vordergrund und es wird der Eindruck erweckt, als würde er im Wohnzimmer singen, so plastisch klingt die Platte. Auch die Orchestrierungen kommen perfekt zur Geltung. Optisch/haptisch ist die Wiederveröffentlichung sehr gelungen; die schwere Platte ist in einem schwarzen Innen-Sleeve mit antistatischer Folie. Das wunderschöne Klappcover besteht aus stabilem Hochglanz-Karton und macht sich optisch sehr gut im Plattenschrank. Schöne Wiederveröffentlichung einer Platte aus einer schwierigen Zeit für PINK FLOYD. Sollte man kennen.

des

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
Seite A:
01. The Post War Dream
02. Your Possible Pasts
03. One Of The Few
04. When The Tigers Broke Free
05. The Hero's Return
06. The Gunner's Dream
07. Paranoid Eyes

Seite B:
08. Get Your Filthy Hands Off My Desert
09. The Fletcher Memorial Home
10. Southampton Dock
11. The Final Cut
12. Not Now John
13. Two Suns In The Sunset
Band Website: www.pinkfloyd.com
Medium: Vinyl
Spieldauer: 43:27 Minuten
VÖ: 20.01.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten