Scorched - Ecliptic Butchery

Review von Metal Guru vom 28.09.2018 (4874 mal gelesen)
Scorched - Ecliptic Butchery SCORCHED aus Delaware legen nach ihrem 2016er Debüt "Echoes Of Dismemberment" ihr offiziell zweites (inoffiziell drittes) Full-Length-Album "Ecliptic Butchery" vor, das die derzeitige Company als 'a sadistic tale of deep space terror and desolate inhumanity smeared in blood red brutality' bezeichnet. Ein inoffizieller (zweiter) Output wurde von der damaligen Company unter dem Titel "Excavated For Evisceration" outgeputtet und enthielt (Zitat) 'Non-Album-Material' - ok, von mir aus. Nun ist aber schon September 2018 und das Objekt meiner heutigen Rezensionsbegierde bahnt sich seinen Weg aus dem Arbeitsspeicher meines Players über den Umweg analoger Lautsprecherboxen direkt in meinen Schädel. Was die fünf sympathischen Herren hier kredenzen, schubladisiere ich der Einfachheit halber mal als derbes, dichtes, durch und durch düsteres Todesmetall - deprimierend, langsam, schwer, tief und unheilig (lach) ...

Die neun neuen Songs starten (Intro) mit einem fragwürdigen Fiepen/Piepen/Ziepen und stoppen (Extro) mit einer kopfkratzenden Klangcollage, die wie in einer leeren Lagerhalle her- und hingeschliffenes Schwermetall klingt. Dazwischen wird aber sowas von gemartert, gemetzelt und geschlachtet, dass die Erkennung/Identifizierung/Ortung einzelner Instrumente schwierig (wenn nicht unmöglich) wird. Ganz schlimm betrifft das Bass und Schlagzeug - die fallen nur auf (aka werden nur erkenn-, identifizier-, ortbar), wenn Gesang bzw. Gitarren zur Abwechslung mal die Klappe bzw. das Plektrum halten - was sie aber äußerst selten tun! Zwischen einigen (aber nicht allen) Songs tauchen zudem seltsame Soundschnipsel auf, deren Sinne und Zwecke sich mir (noch) nicht erschließen - sei es eine Wand aus Gitarrenrückkopplungen da oder eine von Nosferatu persönlich bearbeitete Dr. Böhm Orgel hier (Fragezeichen, Naserümpf, Stirnrunzel) ...

Titel wie etwa 'Barbarous Experimentation', 'Blood Splatter Eclipse' oder 'Exhibits Of Torture' sagen mehr als tausend Texte und passen hervorragend zur Musik - oder umgekehrt: Weder melodisch noch rhythmisch noch solistisch veranstalten SCORCHED Grenzgehendes, Konventionensprengendes, Rekordverdächtiges und auch stimmlich gehen sie auf Nummer sicher, soll heißen: Grottentiefes Grunzen ohne erwähnenswerte Variationen fügt sich perfekt in den sich immerhin achtunddreißig Minuten und drei Sekunden dahinquälenden Krach. Apropos: Der Anfangsverdacht auf ein absolut amorphes Audiochaos verweichlicht sich nach und nach zugunsten einer end(zeit)lichen Ordnung - wenn man es denn schafft, "Ecliptic Butchery" mindestens dreimal (am besten mit dazwischenliegender Bedenkzeit) durchzustehen. Jeder Frau oder jedes Mannes Sache ist das sicher nicht, aber wie war das noch - alles kann, nichts muss? In diesem Sinne: durchhalten!

"Ecliptic Butchery" featured Andrew Benenati (Bass), Federico Dimarco (Guitar), Steve Fuchs (Guitar), Matt Izzi (Drums) und Matt Kapa (Vocals). Eine solch 'normale' Besetzung deutet auf einen ebenso 'normalen' Sound hin, oder? Nicht so im Falle von SCORCHEDs "Ecliptic Butchery": Derbe, dicht und dumpf sind nur drei (von vielen verschiedenen) Vokabeln, die mir zur klanglichen Beschreibung dieser ekliptischen Fleischerung einfallen! Es sind also weniger die Kompositionen (die sind schön tot) oder die technische Umsetzung (die ist nicht ganz so schön, aber immerhin tot), sondern eher die Produktion (die ist weder schön noch tot, sondern einfach nur derbe, dicht und dumpf), die denkbare Details, dringenden Druck und durchause Dynamik zerstören - sehr schade und auf jeden Fall Grund für Tropfenabzug! Fünf davon täten der Band sicher unrecht, sieben davon glichen einer Realitätsverzerrung, aber sechs davon kann ich vertreten - was ich hiermit tue ...

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Blood Splatter Eclipse
02. Disfiguring Operations
03. Astral Savior
04. Bodies Collect
05. Exhibits Of Torture
06. Mortuary Of Nightmares
07. Darkness Infests
08. Barbarous Experimentation
09. Dissected Humanity
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 38:03 Minuten
VÖ: 28.09.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten