Hexx - Wrath Of The Reaper | |
---|---|
Review von baarikärpänen vom 17.09.2017 (5156 mal gelesen) | |
Die Bay Area war schon immer eine gute Adresse. Kam aus der Gegend überhaupt mal eine unterdurchschnittliche oder schlechte Band? Alleine bei den Namen EXODUS, HEATHEN oder TESTAMENT schnalzt jeder Fan mit der Zunge. Auch HEXX hätten eine der Bands werden können, die so richtig durchstarten hätten können. Allerdings waren es zwei gewichtige Faktoren, die bei HEXX, gerade zu Beginn ihrer Karriere, dazu führten, dass sie letztendlich ein Geheimtipp blieben. Zum einen ihre Musik, die so gar nichts mit Thrash zu tun hatte, sondern eine mehr als gelungene Mischung aus Power und Speed Metal war. Ihr Debut "No Escape" gilt nicht zu Unrecht immer noch als Referenzwerk. Der zweite, weit gewichtigere Faktor war allerdings, dass besagtes "No Escape" via Shrapnel Records nur auf dem US-Markt veröffentlicht wurde und in Europa, wenn überhaupt, nur als sauteurer Import erhältlich war. Es folgten noch das um keinen Deut schlechtere "Under The Spell" und das gerade noch okaye "Quest For Sanity", bevor HEXX einen radikalen Stilwandel vollzogen, gehörig das Personal durcheinander wirbelten und 1991, im Fahrwasser der aufkommenden Death-Metal-Welle, "Morbid Reality" veröffentlichten. Leider markierte dieses Album dann auch das Aus für HEXX. Schlappe 26 Jahre später sind HEXX nun wieder da mit einer neuen Scheibe. Und was soll ich sagen, Gott (oder wem auch immer) sei's gedankt, dass Dan Watson, einzig verbliebenes Ur-Mitglied, dem Motto "Schuster, bleib bei deinen Leisten" folgt und HEXX wieder für das stehen, was sie 1984 ausgezeichnet hat. Wobei man allerdings sagen muss, dass HEXX heute eher den Power Metal kultivieren. Die Speed-Metal-Anteile in den Songs sind nur noch marginal und eher im Riffing bei einzelnen Stücken zu finden, wie zum Beispiel in 'Exhumed For The Reaping' oder 'Screaming Sacrifice'. Ein großer Pluspunkt von "Wrath Of The Reaper" ist die konsequente Umsetzung von dem, was HEXX unter (thrashy) Power Metal verstehen. Kein Li-La-Laune-Klimpersound italienischer Prägung, kein verhinderter Heldentenor. Hier wird geholzt, dass die Späne fliegen, interessante Lead-Gitarren der beiden Axtschwinger, die sich das ein oder andere Duell liefern, dazu mit Eddy Vega eine Stimme , zwar in höheren Bereichen angesiedelt, den ein oder anderen Eierkneifer-Scream inklusive, der mich desöfteren an eine rauere Variante von Götterstimme David Wayne (METAL CHURCH) erinnert. HEXX haben das Kunststück fertiggebracht, all die Vorzüge ihrer beiden Erstwerke (die ja schon alles andere als schlecht waren) zu bündeln und sie ins nächste Jahrtausend zu transferieren. So und nicht anders muss zeitgemässer Power Metal klingen. Auch wenn der Einstieg in "Wrath Of The Reaper" mit dem sehr sperrigen 'Macabre Procession Of Specters' nicht gerade glücklich gewählt ist (ich hätte ja 'Circle The Drain' genommen), ist "Wrath Of The Reaper" ein wahres Lehrstück des kompromisslosen Power Metals und hat es mehr als verdient, entsprechend gewürdigt zu werden. Hier sind echte Könner am Werk! Man kann HEXX für dieses Album wirklich nur Respekt zollen. Und wo wir eben schon METAL CHURCH erwähnt haben: Genau so hätte der Nachfolger von "The Dark" aussehen müssen! Wer HEXX jetzt für sich entdecken will, dem sei auch der Kauf des 2016er Metal Blade Box-Sets "Under The Spell" empfohlen, das die ersten beiden Alben und jede Menge Bonus-Material auffährt. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Macabre Procession Of Specters 02. Screaming Sacrifice 03. Slave In Hell 04. Swimming The Witch 05. Dark Void Of Evil 06. Unraveled 07. Voices 08. Exhumed For The Reaping 09. Circle The Drain 10. Wrath Of The Reaper 11. Certificate Of Death (CD-Bonus) | Band Website: www.facebook.com/pg/officialhexx Medium: CD Spieldauer: 51:40 Minuten VÖ: 15.09.2017 |
Alle Artikel