Aphyxion - Ad Astra | |
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Review von Opa Steve vom 12.02.2023 (2869 mal gelesen) | |
Dass es sich bei APHYXION um eine junge Band handeln muss, wird sofort bei den ersten Tönen klar. Der Flyer beschreibt die Entscheidung für den Wechsel vom Death Metal zum Metalcore als "zeitgemäß" - ein Move, der natürlich bei jungen Musikern in der harten Musikszene eher auf fruchtbaren Boden fällt, während ältere Semester vermutlich den Kopf darüber schütteln, warum es überhaupt "zeitgemäßere" Spielarten geben soll, anstatt einfach nur guter Musik. Vom Metalcore stammen deutlich viele Trademarks, die die Dänen ausmachen. Allerdings liegt hier nicht die zappelige Hektik vor, die der Metalcore so oft an den Tag legt. Sondern vielmehr wurde Metalcore mit einer deutlichen Prise Alternative Metal gemischt, was die Songs in ihrer Eingängigkeit schon wieder breitentauglich scheinen lässt. Ich weiß nicht, warum mein Hirn der Band immer ein "S" im Namen zuviel angedichtet hat und durch die Namensnähe zu ASPHYX auch gleichzeitig Assoziationen zu brutaler Musik hervorrief. In den ersten wuchtigen Takten hätte man das auch noch annehmen können, aber schnell wird klar, dass APHYXION gar nicht so brutal sind, wie ich im Vorfeld vermutete. Schon beim ersten Refrain kommt dann der Alternative Refrain mit viel Harmonie, klarem Gesang und eingängigen Melodien zu Tage. Okay, und dann ist die Marschrichtung auch schnell klar. Zusammen mit der modernen Produktion ziehen APHYXION auf "Ad Astra" auch alle Register des modernen Stils. Dazu gehört auch das ständige Ankleistern der Refrains mit einer Menge dichter Dudel- und Ambient-Elektronik und der inflationäre Einsatz von Stottereffekten im Mix. Tja, und damit ist leider auch schon irgendwie alles gesagt. Denn das Schema von brutalen - manchmal djentartigen - Gitarrenattacken, Gewürgegebrüll im Wechsel mit superfetten Refrains wiederholt sich tatsächlich über die Distanz von 11 Songs ohne jede Variation. Die Songs sind extra glatt poliert, wenngleich die einzelnen Refrains superepisch reinknallen und auch die Strophen eine ambitionierte Instrumentenquälerei sauber runterzocken. Aber wirklich hängen bleibt ... nichts. Sogar die Spielzeiten der Songs sind mit minimaler Variation von nur wenigen Sekunden komplett gleichgeschaltet. Eine saubere Reißbrettmusik mit moderner Produktion als Aneinanderreihung gelungener Teile, aber wenig musikalischem Charakter. Dazu muss man das coreübliche Gewürge in den Vocals wie in 'Memory Trace', 'Rover', 'Out Of Breath' und 'Fade To Black' irgendwie gut finden. Warum die Vocals solcher Bands immer streckenweise so tun müssen, als wäre das Gesicht rot vor Hass, um im nächsten Moment tolle Melodien rauszuhauen, hat sich mir noch nie erschlossen. Michael Vahl kann allerdings beide Varianten recht imposant darbieten und patzt dabei nicht, das muss man ihm lassen. Ich wünsche der Band aber einen durchsetzungsstarken Songwriter, damit sie zukünftig dieses klinische Einerlei gegen mehr persönliche Note eintauschen kann. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Roll The Dice 02. Memory Trace 03. Pathless 04. Rover 05. Oceans of Time 06. Anomalies 07. HeavyShadows 08. Out Of Breath 09. NeonBillboards 10. Fade To Black 11. Not Gonna Make It | Band Website: www.aphyxion.dk Medium: CD Spieldauer: 39:23 Minuten VÖ: 10.02.2023 |
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