Random Eyes - Grieve No More

Review von Stormrider vom 05.02.2018 (5320 mal gelesen)
Random Eyes - Grieve No More RANDOM EYES sind ein Zwei-Mann-Projekt von Sänger Christian Palin und Gitarrist Markus Grimald, die laut Promosheet, von nicht genannten Studiomusikern ergänzt wurden, um das vorliegende Album einzuspielen. Trotzdem sieht sich die Band vorrangig als Liveact, der großes Charisma und pure Energie auf die Bühnenbretter bringt. Aber hier und heute geht es zunächst einmal um das vierte Album der bereits 2001 gegründeten Band.

Das klischeebeladene Cover von "Grieve No More" zeigt sodann auch relativ eindeutig bereits das Genre, in dem sich RANDOM EYES 2018 bewegen: US-Power Metal mit einer gesunden Portion Thrash. Das wird nicht nur suggeriert, sondern auch geboten. Dabei erinnern mich die Vocals hin und wieder an Ripper Owens, zu seiner Zeit bei ICED EARTH, jedoch ohne die ganz hohen Screams. Sie werden aber auch regelmäßig durch den Einsatz von Growls in eine andere Richtung geführt. Auch musikalisch werden die beiden Genres vernünftig miteinander verzahnt. So gibt es die straighten Power-Riffs, als auch die Thrashgranaten, die Stampfer genauso wie die obligatorische Powerballade. Man kann RANDOM EYES also nicht vorwerfen innerhalb der gewählten Grenzen nicht abwechslungsreich zu agieren. Nein, sie haben jede Menge Ideen, und genau das ist teilweise das, was die Songs zu sperrig werden lässt. Manchmal würde man sich wünschen, dass neben den bereits guten drei Themen in einem Song nicht noch vier weitere untergebracht werden müssen. Hier noch ein Break und dort noch eine Idee, die man nicht in der Schublade lassen wollte. Man könnte jetzt natürlich den Begriff progressiv bemühen, aber genau das kam mir beim Hören nicht in den Sinn, sondern eher der Gedanke, dass die Songs überfrachtet werden, nur, um keine Ideen ungenutzt zu lassen. Das verwundert nicht, denn das letzte Album erschien 2011, und in sieben Jahren sammeln sich eine Menge Ideen an. Aber leider fehlt es am Ende an einer Zutat, die in meinen Ohren, für diese Art von Musik unerlässlich ist: Die ganz großen Hooks, die einem Song die Krone aufsetzen. Die Riffs sind gut, die Vocals sind gut, die Rhythmussektion liefert ab und die Produktion ist modern und druckvoll, ohne jemals in den Verdacht zu kommen, zu modern zu sein. Aber diese Hooks und Melodien, die einen Song auf das nächste Level heben, die haben RANDOM EYES trotz all des Ideenreichtums nicht so richtig hinbekommen. Am ehesten schafft es noch der letzte Track 'The Final Quest' sich im Ohr einzunisten.

So bleibt "Grieve No More" ein Album, welches objektiv eine Menge richtigmacht und das sich sowohl der US-Power Metaller, als auch der Thrasher ohne Probleme im Durchlauf anhören können. Am Ende jedoch fehlt dieser letzte Funken, der aus einem ordentlichen Album ein richtig gutes macht, das man auf Dauerrotation schicken möchte. Manchmal ist weniger eben doch mehr.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Trail Of Tears
02. Myopathy
03. Grieve No More
04. Fates Loves The Fearless
05. 2 Worlds Collide
06. Damnation
07. Do What Thou Wilt
08. Never Too Late
09. Scar
10. The Final Quest
Band Website: www.randomeyes.net
Medium: CD
Spieldauer: 38:40 Minuten
VÖ: 19.01.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten