Black Star Riders - Heavy Fire | |
---|---|
Review von Stormrider vom 26.02.2017 (7676 mal gelesen) | |
Mittlerweile dürfte sich herumgesprochen haben, dass es sich bei den BLACK STAR RIDERS um die Quasi-Nachfolgeband von THIN LIZZY handelt. Ich persönlich finde es trotz der personellen Verflechtungen weiterhin richtig, nicht unter dem Banner der dünnen Liesel zu firmieren. Zu groß ist das Vermächtnis, und zu charismatisch war Phil Lynott, als dass man die Band ohne ihn weiterführen sollte. Aber vor allem schafft es die von Ricky Warwick (u.a. Ex- THE ALMIGHTY) gefrontete Band, mit dem nun vorliegenden dritten Album, "Heavy Fire", auch einen Schritt weiter in Richtung Eigenständigkeit zu gehen. Selbstverständlich sind einige Referenzen im Sound weiterhin stark präsent und werden es wohl auch immer bleiben. So sind die Riffs von Scott Gorham weiterhin ein prägnantes Qualitätsmerkmal, genauso wie der Groove und die doppelstimmigen Gitarren-Leads. Natürlich nutzt Ricky das Lynott'sche Timbre und die Band wird sich darauf einstellen können, auf ewig mit dem Vergleich leben zu müssen. Betrachtet man das Album aber einfach mal ganz objektiv und eigenständig, dann gibt es gar keinen Grund für irgendein Namedropping. Alleine die Chorus-Hookline im ansonsten durchaus nicht einfach zugänglichen, titelgebenden Opener ist jeden investierten Cent wert. Für einen solchen Widerhakenrefrain würden die meisten Melodic Rocker den kleinen Finger der Greifhand geben. Was für ein grandioser Auftakt! Natürlich kann man sich solche Licks nichts bei jedem Song aus dem Ärmel schütteln, aber auf "Heavy Fire" gibt es jede Menge erstklassige Hardrock-Songs, die sich geschmeidig ins Ohr schieben, um sich dort dauerhaft einzurichten. Wer beim beschwingten 'Testify Or Say Goodbye', dem um Soulelemente angereicherten 'Ticket To Rise' oder dem eingängigen 'True Blue Kid' nicht automatisch anfängt mitzuwippen und sich auf den Weg zum Kühlschrank macht, der hat ganz einfach keinen Rock 'n' Roll im Blut. Und wenn ein Song mal nicht direkt musikalisch zündet, dann sind die Lyrics von Mr. Warwick doch so gut, dass man sich den Song schon wegen dem Schmunzeln beim Hören gerne wieder anhört, so z. B. bei dem etwas getrageneren 'Dancing With The Wrong Girl' ("... when you are dancing with the wrong girl, it is the best of both worlds"). Dass die BLACK STAR RIDERS viel zu viel musikalische Klasse in ihren Reihen haben, um ein richtig schlechtes Album abzuliefern, das war von vornherein klar. Dennoch haben sie mit dem von Grammy-Gewinner Nick Rasculinecz soundtechnich veredelten "Heavy Fire" einen großen und wichtigen Schritt gemacht und sich ein Stück weit von dem Sticker der THIN LIZZY-Nachfolgeband gelöst, jedoch ohne dabei die eigene Vergangenheit komplett hinter sich zu lassen. Wer klassischen Hard Rock mit charismatischen Vocals, grandioser Gitarrenarbeit und eingängigen, aber nicht cheesigen Melodien mag, der wird (dem wirklich fürchterlichen Coverartwork zum Trotz) in 2017 kaum an diesem Album vorbeikommen! Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Heavy Fire 02. When The Night Comes In 03. Dancing With The Wrong Girl 04. Who Rides The Tiger 05. Cold War Love 06. Testify Or Say Goodbye 07. Thinking About You Could Get Me Killed 08. True Blue Kid 09. Ticket To Rise 10. Letting Go Of Me | Band Website: blackstarriders.com/ Medium: CD/LP Spieldauer: 40:04 Minuten VÖ: 03.02.2017 |
Alle Artikel