Rustfield - Kingdom Of Rust

Review von Zephir vom 17.12.2013 (4309 mal gelesen)
Rustfield - Kingdom Of Rust Der Bandname klingt so schön suburban-kontemporär, das Albumcover wirkt irgendwie neoindustriell, der Sänger ist im bürgerlichen Leben Luftfahrtingenieur und der Vertrag wurde signiert bei Massacre Records - meine Erwartungshaltung war schon recht hoch. Und eigentlich zu hoch. Dabei ist das Debüt von RUSTFIELD ganz ordentlich, wabert wie so vieles heutzutage als Progressive Metal/Progressive Rock durch die Lande und schmückt sich mit psychedelischen Einflüssen, die dem Ganzen einen gewissen Retro-Touch verleihen, dessen Progressivität wiederum freilich streitbar bleibt. Gleichwohl ist "Kingdom Of Rust" ein gut hörbarer Erstling, den die italienischen Jungs um Frontmann Andrea Rampa nach immerhin sechs Jahren des offiziellen Bandbestehens nun als groß angelegte Kampagne in allen namhaften Metal-Mags und auch im Web 2.0 populär machen.

Beim Reinhören offenbart sich die Platte als teilweise experimentietfreudiges, aber überwiegend epigonales Werk, das mittels elektronischer Einflüsse und teilweise an die Ära MARILLION erinnernden Features die üblichen Gitarrenschwurbel aufzupeppen sucht. Es startet vielversprechend mit 'Among The Fields Of Rust', imposanter Saitentrickserei und erwähnten synthetischen Hippie-Untermalungen. Erwähnenswert ist des Frontmanns Sangesorgan, das von Rock-Raunen bis 80er-Power-Metal-Anklang wirklich alles darzubieten hat, was die Ohren begehren. Teilweise rutschen die Vocals allerdings arg in die Höhe, wie etwa in 'Social Contract'.

Aber Signore Rampa kann auch sanfter: 'Losing Time' ist eines der ruhigeren Stücke, bei dem das Keyboard zwischenzeitlich sogar zaghaft auf Tastensound umgestellt wird. 'Love Moan' (eine Liebesballade ...? Nun ja ...) täuscht Unplugged-Charakter an und beherbergt etwas Celloähnliches in sich. Zwischen diesen romantischen Tracks, zu denen auch 'The Secret Garden' gehört, tauchen immer wieder kräftigere Kracher wie 'Waxhopes' auf, auch 'Burning The Air' macht zumindest passagenweise ganz gut Druck. 'Run With Me' ist eher populärer Rock, wenn man die Powermetal-gefärbte Stimme einmal ausklammert. Völlig kryptisch bleibt der letzte Track, 'Melissa', der nur einen eigenartigen Sprachsample beinhaltet (oder ist es ein Kinderquäken? Katzenmiauen?) und so etwas wie eine sich öffnende und schließende Tür. Und damit sind über diese paar Sekunden eigentlich schon viel zu viele Worte verloren.

Insgesamt sollte man schon die chillige Variante der bunten Psychedelic-Visionen mögen, um ein Fan des Albums zu werden, denn im Großen und Ganzen scheint "Kingdom Of Rust" doch eher - chillig. Sofern man auf abgefahrene Musikkonstrukte und tricky Soli gehofft hat, wird man höchstwahrscheinlich ein wenig enttäuscht.


Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Among The Fields Of Rust
02. Waxhopes
03. Losing Time
04. Love Moan
05. Burning The Air
06. Sacrifice
07. Social Contract
08. The Secret Garden
09. Run With Me
10. Out Of The Blue
11. High Waters
12. Melissa
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 67:13 Minuten
VÖ: 06.12.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten