Mirror - Pyramid Of Terror | |
---|---|
Review von baarikärpänen vom 28.06.2019 (4627 mal gelesen) | |
![]() ![]() Die Zutaten, derer sich MIRROR bedienen, sind, wie sollte es bei dieser Spielart des Metals auch anders sein, bekannt. Die Jungs dürften das ein oder andere Ohr bei den ersten beiden Scheiben von IRON MAIDEN oder bei BLACK SABBATH zu Zeiten von Tony Martin riskiert haben. Was aber nicht heißt, dass nicht auch stilprägende Bands von jenseits des Atlantiks ihre Spuren im Sound hinerlassen haben. Hier sei vor allem MANILLA ROAD genannt. Bei denen haben sich MIRROR das epische Element ausgeborgt. Am deutlichsten rauszuhören auf 'Apollo Rising', eine geschickte Vermischung von SABBATH und MANILLA ROAD. Dagegen sind der Opener 'Pyramid Of Terror' und 'I Am The Freak' nach vorne gehende Banger vor dem Herrn. Die offensichtlichsten Verbeugungen vor den frühen Leistungen der eisernen Jungfrau finden sich auf 'Secrets Of Time' und 'Running From The Law'. Falls jetzt jemand die Hand hebt und meint sagen zu müssen, dass das alles ja auch nur mäßig spannend ist, der darf die Tatze gleich wieder runternehmen. Denn das "Wie" ist auf vorliegender Scheibe das Entscheidende. MIRROR sind das Authentischste, was mir in den letzten Monaten zu Ohren gekommen ist. Wer den Geist der frühen Jahre so gekonnt in Songs gießt, die traditionellen Metal aus jeder Pore schwitzen, vor dem darf man schon mal den Hut ziehen. Und es sind letztendlich auch die Feinheiten, die den Unterschied ausmachen. Wenn eine Hommage an MAIDEN wie 'Running From The Law' mit jeder Menge URIAH HEEP aufgepeppt wird und es auch noch passt wie Arsch auf Eimer, dann ist das ganz großes Kino. Apropos Kino: 'Black Magic Tower' mit seinen Helden-Chören klingt so, als ob MIRROR dem Soundtrack eines B-Klassen-Monumentalschinkens über die Fahrten des Odysseus einer metallischen Frischzellenkur unterzogen hätten. Das daraus ein Song wird, der dich mitnimmt, das muss man ja auch erst mal auf die Kette bekommen. Dazu gesellt sich dann auch noch die Stimme von Sänger Jimmy Mavromatis, die völlig eigenständig klingt. Bei der Suche nach Vergleichen bin ich gerade mal auf David Byron (ebenfalls URIAH HEEP) gestoßen. Und selbst der Vergleich hinkt ein wenig. Am besten selber mal reinhören. Dass MIRROR "Pyramid Of Terror" einen Sound jenseits vom Pro Tool-Overkill spendiert haben, ist den Jungs auch hoch anzurechnen. Fakt ist, dass seit MIDNIGHT RIDER, die sich eher den Anfängen von JUDAS PRIEST gewidmet haben, keine andere Band so tief in die Geschichte des frühen traditionellen Metals eingetaucht ist und trotzdem den modernsten Ansprüchen genügt. Das alleine ist ja schon mal eine Kunst, an der andere krachend scheitern. Der einzige Wermutstropfen wird sein, dass es sich MIRROR mit ihrer Mucke höchstens in einer kleinen aber feinen Nische, weitab vom Mainstream, gemütlich machen werden. Sei es, wie es ist. Der dem musikalischen Fast Food zugeneigte Hörer wird anderweitig was finden, was ihn befriedigt, der Gourmet greift hier zu, und am besten gleich beim Vinyl. Denn das Artwork von "Pyramid Of Terror" alleine rechtfertigt schon jeden einzelnen Cent. Gesamtwertung: 9.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Pyramid Of Terror 02. I Am The Freak 03. Secrets Of Time 04. Masters Of The Deep 05. Running From The Law 06. Apollo Rising 07. Black Mafic Tower 08. Nitocris 09. The Last Step Down | Band Website: www.facebook.com/mirrorheavymetal/ Medium: CD Spieldauer: 40:59 Minuten VÖ: 28.06.2019 |
Alle Artikel