Gatekeeper - Grey Maiden | |
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Review von baarikärpänen vom 22.02.2019 (6044 mal gelesen) | |
Schmiede das Eisen, so lange es heiß ist. Genau das dürften sich auch GATEKEEPER gedacht haben und veröffentlichen mit "Grey Maiden" mal schnell eine EP, nachdem sie erst letztes Jahr ihr Debüt-Langeisen vorgelegt haben. Eben jenes Debüt war, vollkommen zu Recht, nicht nur in meinen Alben des Jahres zu finden. Einen Mangel an vorzüglichen und traditionsbewussten Metal-Acts gab es 2018 ja wirklich nicht, aber GATEKEEPER waren nochmal in einer ganz anderen Liga, denn die Kanadier haben mit "East Of Sun" ein Album in der Hinterhand, das nicht nur klassischen Heavy Metal aus jeder Pore atmet, sondern heutzutage in einer Reihe mit den Klassikern von MAIDEN, FATES WARNING oder OMEN stehen würde, so sie es denn in den 80ern des letzten Jahrtausends veröffentlicht hätten. Und das, ohne auch nur im geringsten Gefahr zu laufen, als altbacken oder ewiggestrig abgestempelt zu werden. Vier Stücke haben GATEKEEPER für ihre EP eingespielt, darunter zwei komplett neue Songs, 'Grey Maiden' und 'Moss', 'Tales Of Twins' ist ein Re-Recording vom ersten Demo und 'Richard III' ist ein Cover der recht obskuren, zu den Spätausläufern der NWoBHM gehörenden Waliser TREDEGAR. 'Grey Maiden' haut dann gleich mal voll ins Mett. Was für eine geniale Nummer, die auf "East Of Sun" zu den Highlights gehört hätte. Überhaupt gefällt die Nummer mit ihren QUEENSRÿCHE-Referenzen ("The Warning"-Phase) und ihren vertrackten Rhythmen, ein Qualitätsmerkmal im Hause GATEKEEPER. Das 'Tales Of Twins' vom allerersten Demo stammen soll, da muss man sich erstmal verwundert die Augen (Ohren?) reiben. Dieses episch-powermetallische Glanzstück bekommen selbst längergediente Bands so nicht auf die Kette. 'Moss' hingegen zeigt GATEKEEPER von einer völlig neuen Seite. Komplett akustisch, mit Streichern unterlegt, kannte man die Jungs bisher nicht. Aber gerade bei diesen ruhigen Stücken zeigt sich, wie gut der Vokalakrobat hinterm Mikro wirklich ist. Was Jean-Pierre Abboud hier aus seinen Stimmbändern rausholt, ist wirklich aller Ehren wert. Überhaupt hat der Gute sich im Gegensatz zum Debüt nochmal gesteigert und ist auf dem besten Wege, in einer völlig eigenen Liga zu spielen. Diese Stimme hat unbedingten Wiedererkennungswert. Tja, dann wäre da noch das TREDEGAR-Cover. Mit der Wahl dieses Tracks beweisen GATEKEEPER ihren exzellenten Geschmack. Und wenn man sich ihre Version des Songs anhört, dann weiß man erst, was 'Richard III' für ein feines Stück ist. Das auch spieltechnisch alles im grünen Bereich ist, muss ich wohl nicht extra nochmal erwähnen. Wer die Wahl hat, möge sich doch bitte für die Vinyl-Version entscheiden. Bei diesem genialen Cover-Artwork absolut angebracht. Wenn man wirklich an etwas rummäkeln mag, dann daran, dass "Grey Maiden" lediglich eine EP ist. GATEKEEPER sind drauf und dran, das Feld von hinten aufzurollen und zum nächsten großen Act zu werden, der die Flamme des echten, traditionellen Heavy Metals in die Zukunft trägt. Wer sich von den Qualitäten der Jungs überzeugen will, hat ab dem 01. März dazu Gelegenheit, wenn GATEKEPER zusammen mit SANHEDRIN auf Tour durch Deutschland sind. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Grey Maiden 02. Tale Of Twins 03. Moss 04. Richard III | Band Website: www.facebook.com/gatekeeperband Medium: EP Spieldauer: 20:22 Minuten VÖ: 22.02.2019 |
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