Diabol Boruta - Widziadla

Review von BlindWarlock vom 09.01.2017 (6480 mal gelesen)
Diabol Boruta - Widziadla Dass DIABOL BORUTA weniger bekannt sind liegt wohl zum einen daran, dass mit "Widziadla" erst das dritte Album erschienen ist, und zum anderen wohl daran, dass die wenigsten Leute die polnische Sprache mit Folk-Metal verbinden würden. Dabei steckt an sich viel Potenzial in der Gruppe und der Idee.

Rein instrumental ist der Silberling zwar nun keine Meisterleistung, aber zumindest mit dem Intro 'Nim Zawieje Wiatr' wird man bereits auf epische Klänge und entspannte, feucht-fröhliche Umppa-Einlagen vorbereitet. Und rein instrumental enttäuschen DIABOL BORUTA auch nicht. Solider Metal mit ziemlich krassem Offbeat hinterlegt und von etwas sehr spärlichen, aber doch sehr interessanten Akzenten von Akkordeon, Cembalo und Flöten begleitet. An sich alles, was man zum fröhlichen Saufen, Raufen und Schunkeln braucht, hätte man denn etwas zum Mitgrölen.

Da kommt aber auch schon der doch recht harte Kritikpunkt. Der Gesang ist allenfalls mittelmäßig. Auch wenn der Autor des Polnischen in keinster Weise mächtig ist, bleibt zu zweifeln, ob doch recht oft ziemlich schiefer, dissonanter Gesang gewollt ist oder sogar zur Sprache gehört. Da aber auch die beiden englischen Lieder, die ich erst beim Lesen des Titels überhaupt als "englisch" erkennen konnte (klang beim reinen Hören ein wenig wie Japanisch, in welches ja auch oft englische Begriffe eingemischt werden) ähnlich schlecht überzeugen können, liegt es wohl eher an der Performance, und nicht an der Sprache. Es klingt im Auge schlichtweg nicht gut und zerstört die gute Stimmung, die die Musik an sich sehr gut zu erzeugen weiß. Lediglich mit den eingestreuten, gegrowlten oder generell weniger klaren Passagen werden auch die Vocals erträglicher, teilweise sogar sehr interessant durch die für Mitteleuropäer doch eher fremd klingende, slawische Sprache (die kratzigen Passagen in 'Marzanna - Smiercicha' sind dafür ein gutes Beispiel).

Zusammen doch eher verbesserungswürdig. Mit reinem, gutturalen Gesang oder mit ein oder zwei Instrumentals, die ordentlich hämmern, wäre das Punkten für die fünf Polen wohl deutlich leichter. Mit dem soliden Folk-Metal als Grundlage lässt sich auf jeden Fall mehr machen als das, was "Widziadla" anbietet.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Nim Zawieje Wiatr
02. Wietrznik
03. Marzanna - Smiercicha 4. Nim Pierwsza Gwiazda Wzesla
05. Rusalka
06. Bledne Ogniki
07. Wyjce
08. Jarmark Widziadel
09. Sobotki
10. W Moim Ogrodecku
11. The Winder
12. Kupala Night
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 46:01 Minuten
VÖ: 11.11.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten