Poverty's No Crime - Spiral Of Fear

Review von RJ vom 25.04.2016 (6569 mal gelesen)
Poverty's No Crime - Spiral Of Fear Die Hoffnungen, dass es von POVERTY'S NO CRIME noch einmal etwas Neues auf die Ohren gibt, schrumpften in den letzten Jahren merklich. Auch wenn 2011 die Information lanciert wurde, dass POVERTY'S NO CRIME an einem neuen Album arbeiten würden und die Veröffentlichung für 2012 avisiert war, zogen sich die Arbeiten am Album anscheinend wie Kaugummi, Ideen wurden verworfen, weiterentwickelt oder fingen sogar teilweise von vorne an. Wenn zwischen den Alben schon ein paar Jahre liegen, dann muss es zumindest so gut sein, dass es nicht von den Kritikern in der Luft zerrissen wird. 2016 - und somit nach fast drei Jahren Aufnahmeprozess - ist man nun endlich so weit.

POVERTY'S NO CRIME anno 2016 ist eine hörbar gereifte Band, die entgegen meinen aus der Einführung abgeleiteten Worten völlig unaufgeregt und in sich ruhend agiert. Erwartet hatte ich ein proggy strotzendes Album, was nicht gleich in einer Frickelorgie ausartet, aber feist nach vorne geht und gewissermaßen dem Trend der Zeit folgend schon recht heavy ausfällt. Diese Erwartungshaltung hat sich zwar einerseits nicht bestätigt, andererseits aber auch nicht zu einer Enttäuschung geführt. Bei POVERTY'S NO CRIME kommt es auf die Mischung an. Die erwartete Härte ist ein Stilelement, welches dosiert eingesetzt wird. Der Opener 'The Longest Day' ist schon eher in diesem Bereich einzuordnen, zumal auch Tempoarbeit und die dramaturgisch gut arrangierte Instrumentaleinleitung von 1:40 Minuten (wie sagt der Musiker-Volksmund? Eine Einleitung sollte nicht viel länger als 1:30 Minuten dauern. Quasi Punktlandung.) eine gewisse Schärfe reinbringt und schon heavy rockt. In der Folge wird aber deutlich, dass die Niedersachsen eher den Melodien zugewandt sind, auf den Flow des Songs geachtet haben und songdienlich agieren, was sich perfekt mit der Stimme von Volker Walsemann ergänzt. Die Musiker lassen dabei ihren Instrumenten auch gerne mal freien Lauf, wobei sie diesen Freiraum für schöne, fließende Melodien nutzen. Sowohl im abschließenden und mit fast zehn Minuten längsten Song 'Wounded' gelingt das sehr gut, wobei auch der Instrumentaltrack 'The Fifth Element' ganz im Zeichen der agierenden Instrumentalfraktion steht. Dabei wird deutlich, wie leicht und schön Prog fließen kann, wenn er mit dieser Leichtigkeit gespielt wird wie im Fall von POVERTY'S NO CRIME.

Viele Jahre hat es gedauert und endlich ist es soweit. Mit "Spiral Of Fear" legt das niedersächsische Quartett sicherlich ihre reifste Veröffentlichung vor, die ohne spektakuläre Zutaten von den handwerklichen Fähigkeiten der Musiker lebt. Ein Album der Kategorie "Musikalischer Genuss".

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Longest Day
02. Spiral Of Fear
03. Fatamorgana
04. A Serious Dream
05. The Fifth Element
06. The Ballad Of 91
07. Dying Hopes
08. Wounded
Band Website: www.povertys-no-crime.de
Medium: CD
Spieldauer: 55:55 Minuten
VÖ: 29.04.2016

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