Mister Misery - Mister Misery

Review von Metal Marcus vom 01.08.2024 (12552 mal gelesen)
Mister Misery - Mister Misery Nach "Unalive" und "A Brighter Side Of Death" versuchen es die Schweden von MISTER MISERY bei Album Nummer drei einfach mal mit dem Bandnamen als Titel, sprich das dritte Werk hört schlicht auf den Namen "Mister Misery". Oftmals gehen Bands diesen Weg, wenn sie der Ansicht sind, dass sie nun ihren Stil gefunden und gefestigt haben. In gewisser Weise kann man dies hier auch so sehen, denn das dritte Werk verbindet die wilde Attitüde des Debüts problemlos mit dem Ohrwurm-Potenzial des Zweitwerks. Aber in Summe macht die Band weiterhin modernen Metal und scheut sich dabei nicht, auch mal Ausflüge in die angrenzenden Genres zu machen.

Auch das dritte Werk lebt von Kontrasten: Da treffen ohne Probleme harte, tiefgestimmte Gitarren auf hymnenhafte Ohrwurm-Refrains, ohne dass es sich wie ein Stilanbruch anfühlt, im Gegenteil: MISTER MISERY beherrschen ihre eigene Formel verdammt gut und treffsicher. So passt sich auch der Gesang jeweils an und ist in harten Strophenteilen oftmals harsch und eher kratzig, um im Refrain dann dem Ohr zu schmeicheln und wunderbar melodisch zu sein. Sicherlich, das ist nun keine Neuerfindung des Metalrads, denn ein derartiges Vorgehen gibt es auch bei zahllosen Metalcore-Bands. Was dann hier letzten Endes den Unterschied macht, sind die Texte, die stets morbider Natur sind, was sicherlich auch einer der Gründe dafür ist, dass das neue Label (AFM Records) das dritte Album als Gothic Metal bewirbt. Kann man durchaus so stehen lassen.

Interessant ist mal wieder der Umstand, dass die Hälfte des Albums bereits vorab als Singles veröffentlich wurde. Sechs der 12 Songs sind somit schon bekannt, aber keine Sorge: Man hat nicht sechs Knaller genommen und die verbleibenden sechs Tracks sind lahme Stinker, die nicht zünden wollen. Das klare Gegenteil ist hier der Fall, denn mit 'Crooked Man', 'Until The End' und 'Ripper' finden sich weitere Kracher auf der Platte, die den bereits bekannten Ohrwürmern 'Hand Of Death', 'Survival Of The Sickest' oder 'The Doomsday Clock' in nichts nachstehen. Irgendwie wirken die Songs nicht selten wie der Soundtrack zu einem Tim Burton-Film wie Nightmare Before Christmas und dies ist meinerseits absolut als Kompliment gemeint.

"The third album is gonna make it or break it" sagt man gern und es würde mich verdammt wundern, wenn MISTER MISERY es mit ihrem dritten Album "verkacken" würden. Ob es nun für den großen Durchbruch hinhaut, vermag ich zwar auch nicht zu sagen, doch die Vorzeichen sehen ziemlich gut aus für die Herrschaften aus Schweden. Die Hitdichte auf dem dritten Werk ist hoch und für Abwechslung ist gesorgt, sodass die Platte nicht schnell langweilig wird. Moderner Metal, mit stellenweise morbiden Texten und einem Hang zur Theatralik wird zwar manchen Puristen das Prädikat "albern" zücken lassen, doch letzten Endes kann man nicht alle zufriedenstellen. Wer an den ersten beiden Werken der Band seinen Spaß hatte, der dürfte hieran seine helle Freude haben. Meiner Meinung nach haben MISTER MISERY ihr bis dato ausgereiftetes Werk vorgelegt. Hut ab!

Anspielempfehlungen: 'Erzsebet (The Countess)', 'Crooked Man' und 'Until The End'

Wertung: 8 mysteriöse Herren

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Root Of All Evil
02. Erzsebet (The Countess)
03. Eye Of The Storm
04. Hand Of Death
05. The Doomsday Clock
06. Crooked Man
07. Survival Of The Sickest
08. Until The End
09. Haters
10. Sinner Or Saint
11. Ripper
12. Dark Legacy
Band Website: www.mistermisery.com
Medium: CD
Spieldauer: 46:47 Minuten
VÖ: 02.08.2024

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