Jag Panzer - The Hallowed | |
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Review von Stormrider vom 17.07.2023 (3731 mal gelesen) | |
So manche Band, die in den 80ern mit einem oder mehreren Klassikeralben aufwarten konnte, tut sich heute ja ziemlich schwer damit, ein ähnliches Qualitätsniveau hinzubekommen. Es ist bestimmt als Künstler auch nicht einfach, wenn man beständig auf eben diese teilweise fast vierzig Jahre alten Alben beschränkt wird, obwohl man auch in der Folge haufenweise gutklassige Alben aufgenommen hat. Und dennoch gibt es Bands, denen man schon während der ersten Strophe anhört, wer hier am Werk ist, weil der Sound irgendwie immer an die Klassiker erinnert. So ein Fall sind JAG PANZER mit ihrem neuen Dreher, "The Hallowed". Nach dem einleitenden Motorengeräusch dauert es genau ein Riff und eine Strophe, bis man hört, dass hier Harry Conklin und sein Geschwader am Werk sind. Das ist US Metal mit Power, so wie er sein soll! Nicht nur, dass die Stimme des Tyrants jederzeit überzeugt (woran ja auch kein Jünger jemals gezweifelt haben dürfte), nein, auch das Gitarristenduo Mark Briody und Ken Rodarte (der Joey Tafolla nun auch offiziell ersetzt) rifft, was das Zeug hält, die Soli sind Kleinode, die zwar manchmal auch ein wenig ins Show-off abdriften, aber eben auch genau das zeigen: Hier sind Könner am Werk. Es gibt neben den obligatorischen Doublebass-Speedgranaten auch Midtempo-Epics wie das grandiose 'Onward We Toil', groovige, nach vorne treibende Banger wie 'Prey', dessen titelgebendes Wort allerdings etwas zu oft bemüht wird und sich damit auch abnutzt, aber natürlich auch Hymnen satt. Wer bei 'Edge Of The Knife' nicht die Faust in den Himmel reckt, der hat wahlweise Schulterprobleme oder eben keinen Sinn für Metalhymnen. Auch das schon immer durchschimmernde Faible für IRON MAIDEN und den klassischen NWoBHM-Sound gibt es in 'Ties That Bind' wieder zu hören. Es bleibt also irgendwie alles beim Alten und dennoch relevant. JAG PANZER mit anderen Bands zu vergleichen kann man machen, ist aber natürlich nur bedingt sinnvoll, wenn man bedenkt, wie sehr die Trademarks der Band für ihren ureigenen Sound stehen. Dennoch fühle ich mich beim zweiten Konzeptalbum der langen Bandhistorie in den besten Momenten an die überlebensgroßen ATLANTEAN KODEX erinnert. Ob man das Konzept, zu dem die Band im Vorjahr auch einen Comic veröffentlicht hat, nun unbedingt besonders spannend findet oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Weshalb ich hier auch nicht großartig darauf eingehen möchte, wenngleich das Cover schon einen sehr direkten Hinweis auf die Storyline gibt. Die Produktion hingegen dürfte an manchen Stellen noch etwas transparenter sein. Nicht, dass wir hier von einem dünnen oder dumpfen Sound in Gänze sprechen würden. Aber so das letzte My an Power, was man aus dem Material noch hätte rauskitzeln können, das fehlt. Aber das ist in dem Fall Jammern auf hohem Niveau, denn "The Hallowed" wird in Summe keinen Fan der Band enttäuschen und dürfte im Bereich des traditionellen Stahls dieses Jahr in so manchem Poll auf einem Podiumsplatz landen. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Bound As One 02. Prey 03. Ties That Bind 04. Stronger Than You Know 05. Onward We Toil 06. Edge Of A Knife 07. Dark Descent 08. Weather The Storm 09. Renewed Flame 10. Last Rites | Band Website: www.jagpanzer.com/ Medium: CD, digital Spieldauer: 53:04 Minuten VÖ: 23.06.2023 |
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