Malleus - Storm Of Witchcraft | |
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Review von grid vom 02.04.2018 (4594 mal gelesen) | |
Blood Harvest bringen "Storm Of Witchcraft" von MALLEUS (USA) heuer als CD und im Vinyl-Format heraus, nachdem dieses erste Lebenszeichen 2016 digital und als Tape von der Band eigenveröffentlicht wurde. Das schlagkräftige Trio hat sich einem mit Speed beschleunigten Black Metal verschrieben, die sich an der Frühzeit des Genres orientiert. Eisiges Windrauschen zu Beginn von 'Winds Of Wrath / Ire' begrüßt den Hörer und schürt Erwartungen, die MALLEUS nach zwei Minuten mit klirrend-kaltem Riffing erfüllen, das sich zu einer veritablen Speedattacke auswächst. Der unspektakuläre und leicht zurückgemischte Gesang ist der erste Knick, den mir die Jungs verpassen, der zweite folgt etwas später und zieht sich symptomatisch durch alle Songs: Sie wiederholen gern und oft. Sowohl in den temporeichen als auch in den weniger schnellen Passagen sind sie sehr verliebt in ihre Riffs und tragen diese Liebe in die Welt, was sich allerdings schon im ersten Song ermüdend niederschlägt. Gern lassen MALLEUS auch die Gitarre quietschen, ziehen Töne in die Länge, ohne dass davon eine besondere Atmosphäre ausgeht noch der Song in irgendeiner Weise profitiert, wie zum Beispiel in 'Blackend Skies', das beinahe zwei Minuten braucht, um in die Gänge zu kommen. Erst dann gibt's Tempo auf die Ohren und der Eindruck verfestigt sich, eher irgendeiner beliebigen Speed-Metal-Kapelle aus den Achtzigern zu lauschen als giftspeienden Schwarzmetallern. MALLEUS klingen hoch ambitioniert retro, gehen aber an meinen Erwartungen vorbei und treffen keinerlei Nerv. Ziemlich schnell landen sie wieder bei ihren geliebten Wiederholungen, treten vorhersehbar das Pedal durch, doch dieses Hin und Her zwischen langsam und schnell nutzt sich auch recht flott ab und macht (nicht nur) 'Blackend Skies' gnadenlos vorhersehbar. Auch 'Demonology I' steigt mit lange gehaltenen Gitarrentönen ein, entwickelt sich dann zu einem schwerfälligen Stampfer, der sich müht in Fahrt zu kommen und beim Verklingen schon vergessen ist. 'Demonology II' legt hurtig los und hält das Tempo, wartet mit einem Solo auf und geht als solider Angriff durch. Auch 'The Wolf' ist nicht zahnlos, sondern zeigt sich bissig, schwarz und zum Ende hin beschleunigt und offensiv. 'Act Of Faith' schlägt in dieselbe Kerbe, macht seine Sache nicht schlecht, muss aber ohne besondere Eigenschaften auskommen und verewigt sich entsprechend nicht im Gehörgang. Wer jetzt auf den Titeltrack zählt, schaut in die Röhre. Up-Tempo, ein wenig Solieren und das Wiederholen von Tonfolgen, die nichts hinterlassen, sind die wohlbekannten und längst abgenutzten Bestandteile. Fazit: Leider hält der Titel nicht, was er verspricht. "Storm Of Witchcraft" wirbelt weder etwas auf oder durcheinander noch verhext es. MALLEUS setzen (zu sehr) auf die Wiederholung unauffälliger Riffs und halten beinahe durchwegs an identisch gebauten Songs ohne besondere Eigenschaften fest. Die speedige Retro-Attitüde ist nett, trägt aber nichts zur Rettung aus der Durchschnittszone bei. Das Promozettelchen sieht als Zielgruppe Fans von HELLHAMMER und frühen BATHORY. Diese sind aber zweifelsfrei bei den Originalen besser aufgehoben. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Winds Of Wrath / Ire 02. Blackened Skies 03. Demonology I 04. Demonology II 05. The Wolf 06. Act Of Faith 07. Storm Of Witchcraft | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 36 Minuten VÖ: 23.03.2018 |
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