Livebericht Steve Harris (mit Zico Chain ) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Köln (Live Music Hall) - 09.03.2013 (7498 mal gelesen) |
Steve Harris muss wohl nicht groß vorgestellt werden. Er ist Bassist und Kopf einer der größten Heavy Metal Bands weltweit. IRON MAIDEN touren rund um den Globus und füllen ganze Stadien. Nun besinnt sich der Londoner zurück zu seinen Wurzeln, scharrte eine Band um sich und spielt auf kleinen Bühnen und in kleinen Clubs vor relativ wenigen Leuten. Ebenso auch an diesem 09.03. in der Kölner Live Music Hall. Mit dabei ist die hier bisher für mich unbekannte Band ZICO CHAIN. Die sich schon 2002 zusammengefunden haben und eine Mischung aus Hardrock, Alternative-Rock und Emo-Core spielen. Pünktlich 18:30 Uhr ist Einlass und erst wenige Leute finden den Weg in die Live Music Hall. Als dann um 19:30 Uhr ZICO CHAIN mit ihrem Set starten ist die Halle erst zu einem guten Drittel gefüllt. Dennoch schaffen es die Drei, das Publikum etwas in Bewegung zu bringen. Ich muss zugeben, dass ich doch positiv überrascht bin, hatte ich doch wesentlich Schlimmeres erwartet. Aber nein, die Jungs wissen von Anfang bis zum Ende zu überzeugen. Mit ihrer musikalischen Stilmischung, die mich immer wieder an AFI erinnern lässt, und ihrer Spielfreude hinterlassen die Briten einen positiven Nachgeschmack. Ihr jüngst erschienenes Album "The Devil In Your Heart" wird dann nach der Show bauchladenmäßig für 10 Euro an die Leute gebracht, und wenn ich das richtig mitbekommen habe, verkauft sich das Album heute auch fast wie geschnitten Brot. Trotz eines technischen Defektes an der Gitarre und einer kurzen Spielzeit macht die Show Spaß und es würde mich freuen, bald mehr von der Band zu hören. Um 20:30 Uhr betritt dann Steve Harris mit Band unter Jubel der vielleicht zu Hälfte gefüllten Halle die Bühne und es wird mit "This Is My God" gestartet. Nach den doch durchwachsenen Kritiken des Albums und meiner deswegen nicht geraden riesigen Vorfreude werde ich doch gleich eines Besseren belehrt. Gleich der erste Song kommt live verdammt gut. Mein größter Kritikpunkt an dem Album ist der Gesang, der für mich zu dünn und irgendwie nicht besonders genug klingt. Aber auch hier und jetzt, live auf der Bühne, kann Sänger Richard Taylor mich überzeugen. Die Stimme klingt voluminös und er agiert gut und nicht zu statisch. Was man nicht nur vom Sänger sagen kann, sondern auch vom Rest der Truppe. Steve fegt wie eh und je über die Bühne, natürlich darf dabei sein bassspielendes Maschingewehr nicht fehlen, und die beiden Gitarristen zeigen ebenfalls große Spielfreude. Vor dem Konzert hatte ich die Befürchtung, dass die Männer um Steve nur als Statisten auf der Bühne stehen und wirken, aber auch da kann ich sagen, dass dem zum Glück nicht so ist und BRITISH LION als komplette Band steht und nicht als Steve Harris plus Band. Was ich wirklich gut finde, denn ich denke, die Band hat es schon schwer genug, ständig doch irgendwie IRON MAIDEN vor Augen zu haben. Gespielt wird auf der Tour nicht nur das komplette Album, sondern es werden auch noch Songs ausgepackt, die nicht auf "British Lion" zu hören sind, und mit 'Let It Roll' wird noch ein UFO-Cover zum Besten gegeben. Die gute Spielzeit von 90 Minuten wird strikt eingehalten und vergeht doch sehr kurzweilig und schnell. Am Ende der Show ist doch spürbar, dass hier einige BRITISH LION-Fans gekommen sind und nicht nur MAIDEN-Maniacs, die wegen Steve den Weg nach Köln gefunden haben. Insgesamt kann ich sagen, dass mir der Abend sehr gut gefallen hat. In vielen Dingen wurde ich zum Glück eines besseren belehrt und vor allem hat es mich gefreut, Steve Harris mal wieder auf einer kleineren Bühne zu sehen, der sich nach der Show auch noch für Fotos und Autogramme am Tourbus zur Verfügung stellt. Also, er geht back to the roots. Setlist: 01. This Is My God 02. Lost Worlds 03. Karma Killer 04. Father Lucifer 05. The Chosen Ones 06. These Are The Hands 07. Guineas And Crowns 08. The Burning 09. Last Chance 10. Us Against The World 11. A World Without Heaven 12. Do You Want It 13. Judas Encore: 14. Let It Roll (UFO-Cover) 15. Eyes Of The Young |
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