Thwart - Once Human

Review von Opa Steve vom 23.12.2018 (5047 mal gelesen)
Thwart - Once Human In der Encyclopaedia Metallum sind THWART noch ein unbeschriebenes Blatt. Die Band hat sich erst 2017 begründet und in rekordverdächtiger Zeit ihr Debütalbum mit einem Dutzend Songs an den Start gebracht. Wenn man nochmal die Encyclopaedia heranzieht, dann stelle ich mir aktuell beim Hören des Albums die Frage, unter welchem Stil sich THWART dort wohl verewigen werden? Der knappe Info-Flyer spricht von "Melodic Thrash". Ich hingegen spreche einfach von "Metal". Denn auf Thrash zu reduzieren wird dem Album "Once Human" nicht gerecht. Dies liegt vor allem an der Sängerin, die weniger Shouts bemüht, sondern vor allem traditionell melodisch singt und dabei auch stimmlich eine recht gute Figur macht. Sie hat Kraft in der Stimme und kann auch ausreichend laut und rau werden, wenn es darauf ankommt. Die Musik selbst hat sicherlich einige Thrash-Riffs, aber auch melodische Leads und eine Menge anderer Elemente. In 'Parasite' kratzt man streckenweise am Death und blastet/growlt auch mal über mehrere Takte drauflos. Sie können aber auch einen bodenständigen Groove raushauen ('World Inside') oder wie in 'Apocalpyse' sich an moderner Breitwand-Epik versuchen. Die Kombination des Thrash-Grundgerüsts, weiterer stilistischer Zutaten und dem traditionellen Gesang ist auf der einen Seite interessant, auf der anderen Seite macht es das Debütalbum noch nicht wirklich greifbar. Auf "Once Human" wurde noch kein Gericht komponiert, sondern hörbar diverse Gewürze und Zutaten (vermutlich sämtlicher Lieblingsspeisen der Bandmember) zusammengeworfen. Man spürt richtig, dass man sich beim Arrangieren irgendwie eine Checkliste durchgeackert hat. Hier ein Speed-Part, da ein Death-Part, hier was Atmosphärisches, da was Deathiges, dort bisschen Alternative. Die Ansätze sind durchaus okay und vielversprechend, für ein Festfressen im Ohr und eine entsprechend richtig gute Bewertung hätte das Material und die Band als Organismus ruhig noch etwas Zeit zur Reife bekommen können. Nach diesem Schnellstart (und es gibt eine Menge schlechterer Debüts) bin ich gespannt auf einen Nachfolger, der der Band neben den talentierten Ansätzen vor allem eine Identität stiften kann. Lasst euch etwas Zeit dafür, Jungs und Mädel!

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Once Human
02. Borders
03. Violent Self
04. Parasite
05. Season Of Fire
06. Enemy
07. World Inside
08. To The Exit
09. No Way Out
10. Veil Yourself
11. Apocalypse
12. Illusions
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 65:54 Minuten
VÖ: 14.12.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten