Thanateros - On Fragile Wings | |
---|---|
Review von Krümel vom 10.04.2022 (8921 mal gelesen) | |
Die Musik von THANATEROS begleitet mich seit fast zwei Jahrzehnten. Nachdem es Ende der 2000er Jahre nach vier Alben erst einmal still um die Celtic Darkfolk Rocker wurde, kehrten Bandkopf Ben Richter und vier neue Mitstreiter 2019 (mit "Insominia") zurück. Seit Ende März nun ist ein weiteres Album am Start. Und bereits nach dem ersten Hördurchlauf konnte ich sagen: Mit "On Fragile Wings" knüpfen sie an frühere Zeiten an, ohne nostalgisch zu wirken. Wie damals zu Beginn ihrer musikalischen Karriere wird der Geige/Fidel etwas mehr Raum in den 12 Kompositionen gegeben. Gleichzeitig haben THANATEROS aber konsequent ihre düsteren Vibes, die bereits auf dem letzten Werk deutlich wurden, konsequent verdunkelt. Das gefällt mir persönlich sehr gut - und es steht der Band auch. Der Opener 'Kybalion (Time To Fly)' der 57 Minuten und 43 Sekunden des Silberlings stellt eine Art mystisches Intro mit Beschwörungs-Gesang dar, welches in das kraftvolle 'Burn' übergeht. Darauf folgt einer meiner Lieblingssongs, die Mitsing-Hymne 'On The Barricades', die sicherlich auch auf den Böden dunkler Tanztempel gut ankommen sollte. Zu 'Coven Of The Drowned' wurde im Februar ein Video veröffentlich (siehe unten). 'Passengers' ist teilweise treibend mit schnellen Gitarren, teilweise langsamer und fast mystisch, während 'Black Forest Calling' recht ruhig beginnt, sich dann aber zu einem galoppierend-schnellen Stück entwickelt. Auch mein weiterer Favorit 'We Are The Ravens' beginnt langsam mit schamanischem Trommeln und diesem beschwörungsartigen Sprechgesang und wird dann im Refrain zu einer schönen Mitsing-Nummer. Bei 'The Source Of It All' packt Fronter Ben hin und wieder sogar böse Growls aus, sodass das Stück etwas aggressiver rüberkommt. War die bei 'Coven Of The Drowned' zu hörende weibliche Refrain-Begleitung noch eher im Hintergrund, hat man diesen Female Vocals bei 'Solitude' mehr Raum gegeben. Persönlich ist das zwar nicht so mein Geschmack, letztlich passen sie aber doch irgendwie zur Geschichte/den Lyrics des Liedes. Zum elektronisch-treibenden und tanzbaren 'Fading' gab es Ende März ebenfalls ein Video (siehe unten). 'Nothing Lasts Forever' ist der melancholischste Song der Scheibe und der, den ich am meisten mag. Hier ganz besonders die dunklen Gesangsparts von Ben sowie die Stellen, an denen seine Stimme weich und fast verzweifelt klingt. Von mir aus könnte "On Fragile Wings" genau danach enden. Doch es folgt noch der Bonustrack 'Running Up That Hill'. Ich muss gestehen, dass ich davon beim ersten Hören zunächst echt abgeschreckt war. Ja, diese Interpretation ist ungewöhnlich und mal "was anderes", auch ist der erste Schreck inzwischen abgeklungen, dennoch werde ich selbst nach vielen Durchläufen nicht warm damit. Sorry - an Kate Bushs Original von 1985 reicht leider keine Coverversion ran. Was bleibt als Fazit: Bis auf diese kleine Ausnahme ist "On Fragile Wings" eine wirklich runde und stimmige Sache geworden. Sehr gelungen finde ich auch das tolle Artwork. Für mich ist dieses Album das bisher beste THANATEROS-Werk. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Kybalion (Time To Fly) 02. Burn 03. On The Barricades 04. Coven Of The Drowned 05. Passengers 06. Black Forest Calling 07. We Are The Ravens 08. The Source Of It All 09. Solitude 10. Fading 11. Nothing Lasts Forever 12. Running Up That Hill (Bonus Track) | Band Website: www.thanateros.net Medium: CD Spieldauer: 57:43 Minuten VÖ: 25.03.2022 |
Alle Artikel