Freitod - Der Unsichtbare Begleiter | |
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Review von Zephir vom 11.07.2016 (5304 mal gelesen) | |
Ein unsichtbarer Begleiter ist bestimmt nichts Freundliches, wenn er im Kontext von Dark Metal und Depressive Rock steht. Folgerichtig ist "Der Unsichtbare Begleiter", nach "Nebel Der Erinnerungen" (2010) und "Regenjahre" (2012) das dritte Album des Nürnberger Duos FREITOD, voll von trüben Gedanken, die einen tief, ganz tief hinunterziehen. R. Seyferth (gutturale Vocals, Drums) und G. Eisenlauer (cleane Vocals, Gitarre, Bass) widmen sich hingebungsvoll der Hoffnungslosigkeit, dem Tod, dem Nichts - immer mit melodischem Depri-Riffing, das auch Fans von HARKIRI FOR THE SKY oder ANOMALIE gefallen könnte. Der Cleangesang von Eisenlauer erinnert sowohl von der Stimmfarbe als auch von den Hooklines an Stephan L. von FJOERGYN, zumal FREITOD durchgehend deutsche Texte schreiben und singen. Immer wieder weist der harsche Krächzgesang von Seyferth darauf hin, dass wir uns noch im Dark Metal bewegen, doch trotz zeitweilig eingeknüppelter Blastbeats hört man kaum noch, dass FREITOD bei ihrer Gründung 2005 dem Black Metal entstammten. "Der Unsichtbare Begleiter" ist ein richtiggehender Depri-Soundtrack, der kaum Abwechslung bietet. Die Songs treiben grau und emotionsverhangen vor sich hin und ähneln einander stark. Ein kleiner Ausreißer ist der Track 'Zerrissen', der musikalisch plötzlich Dampf ablässt. Ansonsten wird melodisch eher geseufzt denn geschimpft. Die Gleichförmigkeit ist dabei durchaus nichts Schlechtes, sofern einem nach ebendiesem schwermütigen Sog zumute ist, den man an schlechten Tagen braucht, um die Tristesse des Lebens mal wieder zu ästhetisieren und dadurch vielleicht ein wenig zu erleichtern. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Unter Schwarzen Wolken 02. Die Falsche Krankheit 03. Der Unsichtbare Begleiter 04. Mirta 05. Zerrissen 06. Die Zeit Heilt Keine Wunden 07. ... Und Am Ende War Das Nichts | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 44:33 Minuten VÖ: 01.07.2016 |
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