Armored Dawn - Barbarians In Black

Review von Elvis vom 14.03.2018 (6804 mal gelesen)
Armored Dawn - Barbarians In Black Brasilianischer Power Metal ist an sich nichts Ungewöhnliches. Etwas ungewöhnlicher ist jedoch, dass ARMORED DAWN - nunmehr mit ihrem zweiten Album "Barbarians In Black" - sich angesichts ihrer stark Wikinger-inspirierten Themen - auf den ersten Blick bzw. das erste Hören eher im skandinavischen oder deutschen Raum verorten lassen würden. Ob das daran liegen mag, dass Seeb Levermann von ORDEN OGAN für diesen ersten offiziellen internationalen Release Mix und Mastering übernommen hat? Nun ja, hören wir es uns mal in Gänze an.

Songwriting-technisch sind die zehn Songs zwar nicht die Oberliga, aber auch nicht verkehrt. Klar, lyrisch werden von den sechs Jungs keine Bäume ausgerissen, aber das tun andere Genre-Kollegen ja auch selten. Ein gewisses Maß an Härte ist natürlich vorhanden, ohne es dabei zu übertreiben. Auch Melodie blitzt anfangs schon durch, allerdings nicht zu sehr. Ein wenig irritierend: Gelegentlich scheint mir das Ganze vor allem am Anfang, insbesondere gesanglich, ein bisschen in Richtung Metalcore oder Alt-Rock zu gehen. Das ist irgendwie gar nicht das, was ich mit Barbaren in schwarz verbinde. Vermutlich ist das es auch, woran ich mich in der ersten Albumhälfte irgendwie permanent stoße: Für mich wäre hier gesanglich - Totalausfall wäre übertrieben - noch einige Luft nach oben. Vielleicht liegt es an meiner Erwartungshaltung, bei dieser Art von Musik am liebsten auch einen kraftvoll singenden Muskelberg hören zu wollen? Sei's drum, etwa bei 'Men Of Odin' merkt man schon, dass das Songmaterial kein Griff ins Klo ist, sondern nur noch besser umgesetzt sein könnte. Erfreulicherweise "fängt" sich "Barbarians In Black" in der zweiten Hälfte aber recht gut. Das interessante 'Sail Away' passt sogar zum phasenweise leierigen Gesang. 'Survivor' und 'Gods Of Metal' braten dann endlich angenehm stumpf, aber heftig über den Kopf: Geht doch, jetzt hab ich im Kopf auch endlich mal die Barbaren vor mir! Zumindest könnte es so klingen, wenn sie sängen. Lassen wir mal die Frage beiseite, ob man wirklich von Barbaren schönen Gesang erwarten darf. Der Titelsong bietet nochmals einen soliden Ausklang.

Im Ergebnis retten sich ARMORED DAWN mit "Barbarians In Black" dann doch noch in ordentliche Gefilde. Mag sein, dass der Gesang hier auch in mancherlei Hinsicht Geschmackssache ist, ansonsten gibt es ordentlichen Power Metal mit solidem Songwriting, modern produziert, und einem guten Schuss Melodie sowie ein bisschen Epik. Wer genau so was mag und genre-typisch keinen extremen Tiefgang erwartet, darf daher gern mal reinhören.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Beware Of The Dragon
02. Bloodstone
03. Men Of Odin
04. Chance To Live Again
05. Unbreakable
06. Eyes Behind The Crow
07. Sail Away
08. Gods Of Metal
09. Survivor
10. Barbarians In Black
Band Website: armoreddawn.com/
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 23.02.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten