Soilwork - Övergivenheten | |
---|---|
Review von Cornholio vom 22.08.2022 (5544 mal gelesen) | |
SOILWORK machen auf "Övergivenheten" genau da weiter, wo sie vor drei Jahren mit "Verkligheten" aufgehört haben. Schon der Opener und Titeltrack vereint nahezu alle Trademarks der Schweden. Ruhiges Intro, bereits hier unverkennbar, die Strophen shoutet Sänger Strid in gewohnter Manier, der Chorus wird dann clean gesungen, alles in allem ein starker Anfang des Albums! Genau wie Track eins wurde auch der zweite Song bereits vorab veröffentlicht. 'Nous Somme La Guerre', zu deutsch: "Wir sind der Krieg", beginnt mit ähnlicher Struktur. Von alten Brechern wie "The Chainheart Machine" oder "A Predator's Portrait" ist das Sextett weit weg, aber die genannten Frühwerke sind auch bereits über 20 Jahre alt. Aber keine Angst, Album Numero zwölf wird im Verlauf noch etwas heftiger! Wer sich nach den ersten beiden Liedern entspannt zurückgelehnt hat, wird mit dem 'Electric Again'-Intro ordentlich durchgeschüttelt. Allerdings wird es in Strophe und Refrain wieder etwas ruhiger, um anschließend wieder Fahrt aufzunehmen. Für mehr Power sorgen vor allem die Songs 'Is It In Your Darkness' und 'Vultures', zwei Banger vor dem Herrn, die mit ordentlich Blastbeats und Headbang-Parts aufwarten! Während 'Is It In Your Darkness' eher in die Groove-Richtung geht, knüppeln SOILWORK in 'Vultures' voll auf die Zwölf, drosseln aber im Mittelteil das Tempo wieder, um später wieder Gas zu geben, für mich zwei der Highlights auf dem Album! Mit 'Death, I Hear You Calling' geht's wieder in die Midtempo-Groove-Ecke, um aber dann mit 'This Godless Universe' wieder die Blastbeat-Keule zu schwenken. Und so geht's auch bei den restlichen Tracks weiter. SOILWORK grooven, SOILWORK deathen, SOILWORK blasten, SOILWORK rocken! Wenn man das 2013er Doppelalbum "The Living Infinite" mal ausklammert, ist "Övergivenheten" mit über 65 Minuten das erste SOILWORK-Album, das länger als eine Stunde ist, darin zwölf "richtige" Songs und zwei instrumentale Zwischenspiele. Ich muss schon sagen, dass sich das Album etwas zieht, trotzdem kann man den Minenarbeitern nicht vorwerfen, nicht auf den Punkt zu kommen. Die Band gibt sich hier mal etwas mehr in Richtung Mainstream, wartet dann aber wieder mit Death Metal-Abrissbirnen auf. Das ganze schaffen Strid und Co. einmal mehr, ohne Melodien zu kurz kommen zu lassen oder ihre Wurzeln zu verleugnen; alleine diese Tatsache fasziniert mich. Entgegen so mancher Gazetten, die in "Övergivenheten" Einflüsse von THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, dem Sidekick von Strid und Gitarrist David Andersson, hören wollen, kann ich euch versichern, dass sich auch diese Scheibe unverwechselbar typisch nach SOILWORK anhört! Ich höre beim besten Willen keine Achtziger-Keyboards oder Ähnliches raus, die einziger Parallele ist und bleibt der Cleangesang von Björn Strid. Fazit: Auch wenn der eine Übersong fehlt, den der Vorgänger mit 'Stålfågel' ohne Frage hatte, ist "Övergivenheten" ein starkes Album, das die vielen Facetten von SOILWORK zeigt. Fans der letzten Alben können hier eigentlich blind zugreifen! Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Övergivenheten 02. Nous Sommes La Guerre 03. Electric Again 04. Valleys Of Gloam 05. Is It In Your Darkness 06. Vultures 07. Morgongåva / Stormfågel 08. Death, I Hear You Calling 09. This Godless Universe 10. Dreams Of Nowhere 11. The Everlasting Flame 12. Golgata 13. Harvest Spine 14. On The Wings Of A Goddess / Through Flaming Sheets Of Rain | Band Website: www.soilwork.org Medium: CD + digital Spieldauer: 65:20 Minuten VÖ: 19.08.2022 |
Alle Artikel