Operus - Score Of Nightmares

Review von Cornholio vom 19.06.2020 (6660 mal gelesen)
Operus - Score Of Nightmares Also beim Titel "Score Of Nightmares" bekommt man einen vollkommen falschen Eindruck. Die Scheibe ist bei Weitem kein Soundtrack der Albträume, sondern eher arg theatralisch beladen. Ich schreibe bewusst nicht "kitschig", denn die Mitglieder von OPERUS bringen nicht nur eine Menge Banderfahrung (u. a. VITAL REMAINS, ANNIHILATOR, TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA) mit, sondern sind auch in Sachen Theater mit allen Wassern gewaschen.

Vergleiche mit RHAPSODY sind aufgrund der vielen klassischen Elemente nicht von der Hand zu weisen (das Cello kommt nicht vom Band!), aber warum auch? OPERUS haben bereits im Vorprogramm der Italiener gespielt, und nun geht es mit eben "Scores Of Nightmares" in die zweite Full-Length-Runde nach dem 2017er Debüt "Cenotaph".

Es gibt viel zu entdecken in den 50 Minuten. Auch wenn mir nicht bekannt ist, ob "Score Of Nightmares" einem konzeptuellen Faden folgt, so ist das Album wie ein Theater aufgebaut. Nach einem kurzen Intro fungiert 'Phantasia' als eine Art Lockvogel, um die Besucher des Theaters erst mal zu überzeugen. Und ich kann es euch versichern, man braucht keine Bühne, um sich ein Schauspielhaus vorzustellen. Die charismatische Stimme von David Michael Moote zieht uns alle in seinen Bann, wenn man es denn zulässt. Die Songs sind nicht zu überladen, manchmal ist es aber grenzwertig mit den vielen symphonischen Elementen. Trotzdem stehen oft Leadgitarren im Vordergrund und die Band setzt gezielt Akzente mit Pianoklängen oder den genannten klassischen Klängen.

Die Scheibe hat aber auch andere Facetten, 'Lost' und 'Where Falcons Fly' beispielsweise glänzen durch ihre Refrains, das kurze 'Book Of Shadows' ist aufgrund des majestätischen Beginns und der Aggressivität ab der Mitte (es kommen sogar Blastbeats zum Einsatz!) das vielleicht überraschendste Lied, aber auch 'Ruin' überrascht durch latente Speed-Elemente. Fast alle Ausflüge auf dem Album vereint noch mal das abschließende 'La Llorona', ehe es relativ gemäßigt ausklingt; aber nicht, ohne auch hier Parallelen zu einer Musical-Aufführung zu bieten.

Insgesamt ist "Score Of Nightmares" zwar keine einfache, aber dennoch eine kurzweilige Angelegenheit. Der Theatercharakter steht dem Album gut zu Gesicht (oder besser Gehör), Fans von symphonischem Metal sollten gern mal reinhören. Vielleicht braucht das Album zwei, drei oder mehr Durchläufe, aber am Ende setzt sich das Kopfkino durch.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Overture Of Madness
02. Phantasia
03. Lost
04. Dance With Fire
05. Echoes
06. Where Falcons Fly
07. Nightmares
08. Book Of Shadows
09. The Mirror
10. Ruin
11. La Llorona
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 50:19 Minuten
VÖ: 19.06.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten