OZ - Transition State | |
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Review von baarikärpänen vom 02.11.2017 (5082 mal gelesen) | |
Erinnert sich noch jemand an die beiden "Scandinavian Metal Attack"-Sampler von '84 und '85? Eigentlich eine recht überflüssige Frage, weil so ziemlich jeder halbwegs in Metal-Geschichte bewanderte Freund der harten Klänge schon mal was davon gehört hat. Auf beiden Scheiben waren, neben vielen Perlen, nicht nur die wegweisenden BATHORY vertreten, sondern auch die erste wirklich ernstzunehmende professionelle Metal-Band aus Finnland: OZ. Und wer OZ sagt, der hat sofort 'Turn The Cross Upside Down' im Ohr. Ein Song, den ich unzählige Male auf Mix-Tapes gezimmert hab, auf Mix-CD und den ich selbst heute noch in jeder Playlist verbrate. Müßig zu erwähnen, dass die ersten drei abendfüllenden Scheiben der Finnen, plus EP und Single, auch heute noch einen großen Stellenwert bei Sammlern innehaben. 2011 erschien, nach einer Pause von 20 Jahren, mit "Burning Leather" ein neues Lebenszeichen. Auch wenn besagte Scheibe "nur" eine Neueinspielung alten Materials war, OZ waren wieder zurück. Sechs Jahre sind mittlerweile ins Land gegangen. Sechs Jahre, in denen OZ leider von familiären Schicksalsschlägen gebeutelt wurden und es gar nicht so klar war, ob es überhaupt weitergeht. Mark Ruffneck, Drummer und einzig verbliebenes Ur-Mitglied, musste sich kurzerhand eine komplett neue Band suchen. Nun liegt mit "Transition State" (weise gewählter Titel) der erste Langdreher in neuer Besetzung vor. Das mit der Besetzung ist dann aber auch so eine Sache. Sicher, eine neue Saiten-Fraktion einzubauen ist das kleinere Problem, wenn man Leute findet, die auf der gleichen Wellenlänge funken, aber wie ersetzt man ein echtes Aushängeschild, wie es der frühere Sänger Ape De Martini war? Da wird's schon schwieriger. Neuzugang Vince Kojvula erledigt seinen Job mehr als zufriedenstellend, ist aber nun mal vom Typus her ein anderer Sänger als De Martini. All die, die OZ mit "Transition State" neu entdecken, dürften damit kein Problem haben, Freunde der älteren Scheiben müssen sich darauf einstellen. Was letztlich aber zählt, ist die Mucke. "Transition State" ist ein feines Stück Stahl geworden und verdient das Etikett "100% true Heavy Metal" von Anfang bis Ende. Die Scheibe bietet vom kraftvollen Opener 'Bone Crusher', dem geschwindigkeits- aber nicht härtereduzierten 'Whore Of Babylon', dem fast schon als Halbballade durchgehenden 'The Mountain', den schnelleren 'Restless' und 'Demonized', sowie dem am Ende platzierten Knaller 'Sister Red', beste Unterhaltung. Da fällt es auch nicht so sehr ins Gewicht, dass man sich Stücke wie 'Never Close Your Eyes' oder 'Midnight Screams' hätte sparen können. In Sachen Originalität werden OZ mit "Transition State" keinen Blumentopf gewinnen, aber es ist immer wieder ein Vergnügen, eine neue Scheibe zu hören, die so nah an der Basis bleibt. Schön, dass OZ, trotz der Probleme in den vergangenen Jahren, wieder zurück sind. Wer z. B. ACCEPT oder STALLION zu seinen Faves zählt, und das sind ja nicht wenige, dürfte auch Gefallen an "Transition State" finden. Um noch mal auf den Anfang zurück zu kommen, ich bin auf jeden Fall schon mal gespannt, wie Vince Kojvula die älteren Stücke live umsetzt. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Bone Crusher 02. Restless 03. Heart Of A Beast 04. Drag You To Hell 05. Whore Of Babylon (Bonus Track) 06. The Witch 07. In A Shadow Of A Shotgun 08. Never Close Your Eyes 09. The Mountain 10. Demonized 11. We'll Never Die 12. Sister Red (Bonus Track) 13. Midnight Screams (Bonus Track) | Band Website: www.facebook.com/ozofficial/ Medium: CD Spieldauer: 57:19 Minuten VÖ: 20.10.2017 |
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