Lonewolf - Raised On Metal

Review von baarikärpänen vom 25.10.2017 (6434 mal gelesen)
Lonewolf - Raised On Metal Was ist die Aufgabe eines Rezensenten? Nun ja, vor allem eine möglichst objektive Bewertung vorzunehmen. Wobei das mit der Objektivität so eine Sache ist. Dafür sind wir ja alle viel zu sehr auch Fan. Und so lange man kein Album vorgelegt bekommt, mit dessen stilistischer Ausrichtung man persönlich noch nie was anfangen konnte, drückt man, Objektivität hin oder her, auch gerne mal ein Auge zu, bzw. gibt den ein oder anderen Punkt mehr in der Bewertung. Was zählt ist, dass der/die geneigte LeserIn am Ende des Tages immer weiß, was er/sie (in etwa) zu erwarten hat. Aber mir schwillt regelmäßig der Kamm, wenn ich so manche Rezension von Kollegen anderer Postillen vor mir habe, die aber so was von über das Ziel hinausschießen und eine Band geradezu abstrafen. Unter diesem "Phänomen" haben gerade auch LONEWOLF zu leiden. Die Franzosen, immerhin schon seit schlappen 25 Jahren in der Szene unterwegs, müssen sich bezüglich ihres neuen Langdrehers "Raised On Metal", immerhin schon Eisen Nummer neun, einiges an Kritikpunkten vorwerfen lassen, die so einfach nicht stimmen.

LONEWOLF ziehen seit zweieinhalb Dekaden ihr Ding durch, und das heißt Metal, der so true ist, wie er nur sein kann. Da bildet auch "Raised On Metal" keine Ausnahme. Selbst wenn die Scheibe, im Gegensatz zum Vorgänger "The Heathen Dawn", deutlich dunkler und aggressiver ausgefallen ist, LONEWOLF bleiben sich treu. Dass sich im Sound der Franzosen auch deutliche Anleihen bei Bands wie RUNNING WILD oder GRAVE DIGGER finden, liegt bei diesem Stil nun mal in der Natur der Sache. Entscheidend ist immer noch, was hinten rauskommt. Dass man LONEWOLF aber vorwirft, ihre Songs hätten im besten Falle das Niveau von Stücken der RUNNING WILD-Resterampe, das geht mir dann aber doch deutlich zu weit. "Raised On Metal", wie schon die letzten drei Alben, von Charles Greywolf (POWERWOLF) produziert, startet mit dem speedigen 'Unleash The Wolf', also ordentlich Schmackes. In die gleiche Kerbe hauen der Titeltrack und 'Skinless Smile'. Aber LONEWOLF können auch Mid-Tempo, wie in 'Flight 19' oder sie machen's eher episch, wie in 'Evil'. So gesehen also jede Menge Abwechslung auf "Raised On Metal". Balladeske Töne sucht man übrigens vergebens, darf man ja auch mal positiv erwähnen. Und ja, vor allem die Gitarren orientieren sich schon deutlich an RUNNING WILD. Aber Resterampe? Selten so einen Käse gehört! Dann wär' da aber auch noch Vokalakrobat Jens Börner. Diese Stimme polarisiert, da gibt's gar keine andere Feststellung. Am ehesten kann man die Stimme Börners, wenn man es denn möchte, mit der von Chris Boltendahl (GRAVE DIGGER) vergleichen. Wer schon immer gut mit den Totengräbern konnte, dürfte keinerlei Probleme mit LONEWOLF haben. Der Rest weiß, was ihn erwartet. Dass Börner aber, wie ihm andere Rezensenten vorwerfen, total neben der Spur liegt, ist absoluter Kappes. "Raised On Metal" ist sauber produziert, wartet mit einem passenden Cover-Artwork auf (Peter Sallai, u. a. SABATON, SATYRICON, WASP). Will man mit aller Macht ein Haar in der Suppe finden, dann vielleicht der Drum-Sound, da speziell Hi-Hat und Becken.

Völlig egal, was ihr an anderer Stelle über "Raised On Metal" gelesen habt. Vergesst es einfach. LONEWOLF belehren euch mit der Scheibe eines Besseren. Wer also oben genannte Bands zu seinen Faves zählt, macht absolut nichts falsch, wenn er LONEWOLF in seine Sammlung einreiht. Und auch mal Augen und Ohren aufhalten, weil LONEWOLF sehr wahrscheinlich im November mit VICIOUS RUMORS auf Tour gehen.



Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Unleash The Wolf
02. Souls Of Black
03. Through fire, Ice And Blood
04. Raised On Metal
05. Flight 19
06. Extinction Of The Stars
07. Evil
08. Skinless Smile
09. No God, No Master
10. Darkworld Order
11. Swansong (Digipak)
12. Demon's Call (Digipak)
Band Website: www.chez.com/lonewolfweb/
Medium: CD
Spieldauer: 37:57 (CD) Minuten
VÖ: 22.09.2017

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