Ravensire - A Stone Engraved In Red | |
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Review von baarikärpänen vom 16.07.2019 (6180 mal gelesen) | |
Der Tod von Mark Shelton war ein Verlust für die Epic Metal-Gemeinde. Da kann es gar keine geteilte Meinung geben. Anfangs belächelt (ich erinnere mich an mehr als einen Verriss von MANILLA ROAD's "Open The Gates"), war und ist der Visionär aus Wichita seit mehr als 30 Jahren ein nicht wegzudenkender Inspirator für sämtliche Kapellen, die sich der epischen Ausrichtung des traditionellen Metals verbunden fühlen. Das gilt auch für die Portugiesen von RAVENSIRE. Die haben es sich nicht nehmen lassen, auf ihrem neuesten Werk "A Stone Engraved In Red" Mark Shelton, in Form eines ihm gewidmeten Songs, die Ehre zu erweisen. Ein Blick auf das Coverartwork reicht schon und man weiß, was einen auf "A Stone Engraved In Red" erwartet. Wenn man dann noch weiß, dass Sänger/Bassist Rick eigentlich Archäologe ist, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Was man RAVENSIRE aber hoch anrechnen sollte ist, daß sie nicht den Fehler machen, ihre Musik zu sehr nach MANILLA ROAD auszurichten. Ganz im Gegenteil. So, wie RAVENSIRE ihren Epic Metal zelebrieren, hab ich ihn ganz, ganz selten gehört. Das nenn' ich mal eigenständig. Schon der Opener 'Carnage At Karnag' weiß zu 100% zu überzeugen. Epic Metal in bester Tradition. Das hat Wucht und Macht. Wenn man die Augen schließt wähnt man sich in der ersten Reihe vor der Bühne, den Kopf im Takt wippend, die geballte Faust gen Himmel gereckt. Was mich am meisten an dem Track fesselt, sind die für mich unüberhörbaren Einflüsse einer deutschen Band, die die wenigsten noch auf dem Schirm haben dürften: CUTTY SARK. Was vielleicht auch daran liegen könnte, dass mich Sänger/Bassist Rick an Conny Schmitt, den Sänger der Deutschen, erinnert, auch wenn Rick deutlich mehr Schmackes auf den Stimmbändern hat. Das nachfolgende 'Thieves Of Pleasure' wiederum ist ein ganz feines Beispiel dafür, wie man CANDLEMASS aus dem Doom herauslöst und mit der proggig/ theatralischen Ausrichtung der NWoBHM kombiniert, wie sie unter anderem die Briten HELL in ihren frühen Tagen spielten. Geschmack beweisen RAVENSIRE auch, denn im Songwriting von 'Gabriel Lies Sleeping', 'Dawning In Darkness' und 'The Smiting God' haben OMEN ihre Spuren hinterlassen. Vor allem 'The Smiting God' gefällt mit seinen Parts, wenn mal ordentlich Gas gegeben wird. Genau diese Parts sind es, egal, ob Fahrt aufgenommen wird, ob es akustisch wird, an denen sich die Eigenständigkeit von RAVENSIRE festmachen lässt. Wo andere Werke des Epic Metal gerne mal Gefahr laufen, nach einer gewissen Spielzeit zu ermüden, besticht "A Stone Engraved In Red" durch seine Vielfältigkeit. Gilt für alle Tracks, aber besonders gut nachzuhören im abschließenden 'The Games Of Titus'. Und dann wäre da ja auch noch 'After The Battle', der Song, den RAVENSIRE speziell Mark Shelton gewidmet haben. Auch wenn das hier eine eher textliche Hommage an Shelton ist, aber ganz ehrlich, so wie die Portugiesen sich im ruhigen Mittelteil vor Mark verbeugen, da darf man schon mal ein Tränchen im Auge haben. Der MANILLA ROAD-Chef wäre mit Sicherheit stolz auf die Jungs. Was RAVENSIRE schon mal locker geschafft haben, ist ihr schon mehr als respektables Zweitwerk "The Cycle Never Ends" ganz klar zu toppen. Portugal bringt man nicht unbedingt mit Epic Metal in Verbindung, liegen doch die Epizentren für diese Spielrichtung eher in Italien (DOOMSWORD) oder Griechenland (BATTLEROAR). Das könnte man geographischen Nachteil nennen. Fakt ist aber, dass RAVENSIRE dieses "Manko" mit einem Plus an songwriterischer Fähigkeit und Spielfreude wieder wettmachen. In Italien und Griechenland sollte man sich auf alle Fälle mal langsam Gedanken machen, sonst laufen ihnen die Portugiesen über kurz oder lang den Rang ab. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Carnage At Karnag 02. Thieves Of Pleasure 03. Gabriel Lies Sleeping 04. Dawning In Darkness 05. Bloodsoaked Fields 06. After The Battle 07. The Smiting God 08. The Games Of Titus | Band Website: www.facebook.com/Ravensire Medium: CD, LP Spieldauer: 41:04 Minuten VÖ: 14.06.2019 |
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